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Altkanzlerin Angela Merkel will über ihr politisches Schaffen eine Biografie schreiben.

© Markus Schreiber/AFP

„In eigenen Worten“: Merkel plant politische Autobiografie

Mit ihrer langjährigen Büroleiterin will Ex-Kanzlerin Angela Merkel über ihr politisches Schaffen schreiben. Auf einen Ghostwriter wollen beide verzichten.

Nach ihrem Abgang aus dem Amt will Angela Merkel eine Autobiografie schreiben, erzählt entlang den großen politischen Krisen ihrer Kanzlerschaft. „Die Kanzlerin möchte nicht ihr ganzes Leben nacherzählen. Sie möchte ihre zentralen politischen Entscheidungen in eigenen Worten erklären, und mit Rückgriff auf ihren Lebensweg“, sagt Merkels langjährige Büroleiterin Beate Baumann dem „Spiegel“.

Das Buch werde ein gemeinsames Projekt von Merkel und Baumann, die seit fast 30 Jahren zusammenarbeiten. Das Projekt ist laut Baumann auf zwei bis drei Jahre angelegt, einen Verlag gibt es noch nicht.

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Eine Unterstützung durch externe Autorinnen und Autoren ist nicht geplant: „Die Bundeskanzlerin und ich sind ganz sicher: Wenn wir dieses Buch machen sollten, dann machen wir es allein, also ohne Ghostwriter, ohne Historiker, ohne Journalisten.“ Die Ex-Büroleiterin will künftig als politische Beraterin Merkels arbeiten. „Ich bin aus der Position der Büroleiterin herausgewachsen.“

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Baumann, die sich im „Spiegel“ erstmals öffentlich äußert, hadert mit ihrem Bild in der Öffentlichkeit als harte, unerbittliche Machtperson im Schatten von Merkel. „Ja, es hat mich zum Teil sehr verletzt“, sagt die 58-Jährige. „Vor allem aber habe ich sehr darunter gelitten, dass sich meine Familie, besonders meine damals noch lebenden Eltern, Sorgen gemacht haben, warum so über mich geschrieben wurde.“

Aber die studierte Anglistin und Germanistin räumt auch ein: „Meine große Schwäche ist das Aufbrausen. Manchmal verkämpfe ich mich.“

Angela Merkel bei ihrer Verabschiedung mit ihrer Büroleiterin Beate Baumann
Angela Merkel bei ihrer Verabschiedung mit ihrer Büroleiterin Beate Baumann

© AFP/John Macdougall

Baumann, die Merkel als „machtpolitisches Naturtalent“ lobt, hat diese als Umweltministerin, CDU-Generalsekretärin, Parteivorsitzende, Fraktionsvorsitzende und Kanzlerin begleitet. „Ich habe nie gedacht: Das wird etwas Großes“, erinnert sie sich. Aber nach Merkels Aufstieg zur CDU-Chefin sei ihr klar gewesen: „Jetzt geht es um etwas Großes.“ (Tsp)

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