zum Hauptinhalt
AfD-Chefs Alice Weidel (M.) und Tino Chrupalla (Mitte r.)

© dpa/Jörg Carstensen

„In Europa wird man uns brauchen“: AfD-Chef Chrupalla nennt Wahlergebnis „historisch“

Die AfD konnte ersten Prognosen zufolge im Vergleich zur Europawahl 2019 von 11 auf bis zu 16,5 Prozent zulegen. Vor wenigen Monaten lag die Partei allerdings noch bei mehr als 20 Prozent.

Stand:

AfD-Chef Tino Chrupalla hat das Ergebnis seiner Partei bei der Europawahl als „historisch“ bezeichnet. „Wir haben ein Super-Ergebnis erzielt, und ich denke, das wird im Laufe des Abends auch noch weiter nach oben gehen. Also den zweiten Platz, den geben wir heute nicht mehr her“, sagte Chrupalla. 

Die AfD konnte ersten Prognosen zufolge im Vergleich zur Europawahl 2019 von 11 auf 16 bis 16,5 Prozent zulegen. AfD-Co Chefin Alice Weidel sprach von einem „Super-Ergebnis“. Vor wenigen Monaten lag die Partei in den Umfragen noch bei mehr als 20 Prozent.

Die Werte waren deutlich zurückgegangen infolge der Großdemonstrationen nach Berichten über ein Rechten-Treffen in Potsdam, bei dem es um sogenannte Remigration ging, und nach wochenlangen Negativschlagzeilen über AfD-Spitzenkandidat Maximilian Krah und die Nummer zwei auf der AfD-Liste, Petr Bystron. „Die Medien waren uns nicht wohlgesonnen“, sagte Chrupalla im ZDF.

Ob und welcher Fraktion die AfD im neuen EU-Parlament angehören wird, ist noch unklar. Aus der ID-Fraktion wurde die AfD-Delegation kurz vor der Wahl herausgeworfen. „Mit diesem Rekordergebnis haben wir Rückendeckung“, sagte Chrupalla im ZDF. Als Gruppe habe man eine beachtliche Größe. „In Europa wird man uns brauchen“, sagte der AfD-Co-Vorsitzende. Er sei zuversichtlich, dass die AfD einer Fraktion angehören werde.

Für Chrupalla und andere AfD-Politiker ist das Ergebnis zudem ein guter Start in das Wahlkampfjahr. Damit wolle man nun die drei Landtagswahlen gewinnen.

Auch der Sprecher des vom Verfassungsschutz in Thüringen als gesichert rechtsextrem eingestuften AfD-Landesverbands, Stefan Möller, sieht in dem Europawahlergebnis für seine Partei „eine gute Ausgangsbasis für die Landtagswahlen im September“. Der AfD-Europakandidat René Aust aus Thüringen sagte in einem Video, die AfD werde das gute Ergebnis nutzen, „um es als Rückewind zu nutzen für die kommende Landtagswahl, wenn wir flächendeckend stärkste Kraft werden und die ersten Ministerpräsidenten unserer Partei sehen“. (mit dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })