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Britische Marinesoldaten: Iran zeigt neues Gefangenen-Video

Iran hat die vor einer Woche verschleppten britischen Marinesoldaten erneut im Fernsehen vorgeführt. Großbritannien bemüht sich unterdessen intensiv um die Unterstützung der EU-Kollegen.

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Teheran - Eine Woche nach Beginn der Krise um die festgesetzten britischen Marinesoldaten hat die iranische Führung eine neues Gefangenenvideo veröffentlicht. Darin bekannte sich der Marinesoldat Nathan Thomas Summers schuldig, mit seinen Kameraden in iranische Hoheitsgewässer eingedrungen zu sein und entschuldigte sich dafür.

"Wir sind ohne Erlaubnis in iranische Gewässer eingedrungen und wurden von der iranischen Küstenwache festgenommen. Ich möchte mich dafür bei dem iranischen Volk entschuldigen", sagte Summers. Er betonte in dem Video, er werde gut behandelt.

Das britische Außenministerium bezeichnete es als "empörend", dass britische Soldaten für Propagandazwecke missbraucht würden. Einige Tage zuvor hatte das iranische Fernsehen bereits ein Video ausgestrahlt, in dem die einzige Frau unter den Festgenommenen, Faye Turney, zu sehen ist.

Steinmeier sichert Großbritannien Solidarität zu

Die Europäische Union hat unterdessen ihre Solidarität mit London in dem Konflikt bekräftigt. "Es ist selbstverständlich, dass von diesem Treffen ein Signal der Solidarität mit Großbritannien ausgehen muss", sagte Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier unmittelbar vor Beginn eines EU-Außenministertreffens in Bremen. EU-Chefdiplomat Javier Solana erklärte: "Es ist ein großer Fehler. Sie (die Iraner) sollten die Soldaten unverzüglich freilassen."

Am Rande der Bremer Konferenz trafen sich die Außenminister der europäischen Mitglieder des UN-Sicherheitsrates (Frankreich, Großbritannien, Italien, Slowakei) zu gesonderten Gesprächen. Dabei ging es nach Angaben Steinmeiers vor allem um die Iran-Krise und die bevorstehenden Beratungen über den Status des Kosovos.

"Wir haben den Eindruck, dass die Kollegen in der EU die Lage voll und ganz verstehen", sagte die britische Außenministerin Margaret Beckett. Die EU-Partner seien bereit, London in der Krise um die 15 von Iran festgenommenen britischen Soldaten zu helfen. Sie erwarte eine gemeinsame Erklärung der EU-Außenminister. Beckett zeigte sich auch zufrieden mit der Erklärung des UN-Sicherheitsrates: "Wir sind sehr froh über den klaren Hinweis der UN, dass man dies friedlich und so rasch wie möglich lösen muss. Das ist genau das, was wir alle wollen." (tso/dpa)

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