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Annegret Kramp-Karrenbauer zwischen Jens Spahn (r) und Friedrich Merz vor einer Veranstaltung der Frauen-Union.

© dpa/Michael Kappeler

Spahn, Merz, Kramp-Karrenbauer: Kandidaten für CDU-Vorsitz präsentieren sich erstmals gemeinsam

Bei einem Auftritt vor der Frauen-Union betonten die Kandidaten ihren Willen zu einem fairen Wettkampf. Und erklärten, was ihnen wichtig ist.

Einen Monat vor dem CDU-Bundesparteitag in Hamburg nimmt das Rennen um die Nachfolge von Parteichefin Angela Merkel Fahrt auf. Bei der Frauen Union in Berlin präsentierten sich die drei Kandidaten Annegret Kramp-Karrenbauer, Jens Spahn und Friedrich Merz am Freitag zum ersten Mal gemeinsam. Wie stellen sie sich die Zukunft ihrer CDU vor? Jens Spahn will den Zusammenhalt im Land stärken, Friedrich Merz zu alter Stärke zurückkehren, und Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer setzt auf die Stärke der Frauen. Alle drei betonten ihren Willen zu einem fairen Wettkampf um den Parteivorsitz.

Die Frauen-Union hatte Kramp-Karrenbauer bereits im Vorfeld der Veranstaltung für den Parteivorsitz vorgeschlagen. Für die Generalsekretärin war die Rede vor den Parteikolleginnen also ein Heimspiel. Sie forderte eine größere Repräsentanz von Frauen in der CDU. "Ohne Frauen lassen sich keine Wahlen gewinnen", sagte sie. Wichtige Themen wie Digitalisierung und Sicherheit müssten zur Frauensache werden. "Frauen müssen sich in Deutschland sicher fühlen", sagte sie weiter. Und die Frage des Zusammenhalts sei sowieso eine ureigene Kompetenz "von uns Frauen."

Gesundheitsminister Jens Spahn will als möglicher CDU-Parteivorsitzender das Vertrauen der Wähler zurückgewinnen. Das sei mit Bick auf die schlechten Umfrageergebnisse besonders wichtig. Dabei gehe es vor allem um eine Frage: "Wie stärken wir den Zusammenhalt in diesem Land?" Dazu sei eine Besinnung auf gemeinsame Werte notwendig. Das habe die Union seit jeher ausgezeichnet. Gleichzeitig betonte er, die Zeit unter der Vorsitzenden Angela Merkel seien „18 gute Jahre“ gewesen.

Merz will zu alter Stärke zurückkehren

Für Friedrich Merz war es seit langer Zeit der erste Auftritt im Berliner Konrad-Adenauer-Haus. Bei seinen Tätigkeiten in der Wirtschaft in den vergangenen Jahren habe er mitbekommen, wie wichtig die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sei. "Dass Gleichstellung mit Gesetzen verlangt wird, ist in Ordnung", sagte er. "Aber daran muss sich auch die Politik halten."

Merz sagte außerdem, sein Ziel sei es, dass die CDU eine „Volkspartei bleibt, die in der Lage ist, zur politischen Mitte hin zu integrieren“. Das „Ausfransen an den Rändern“ müsse gestoppt, im besten Fall sogar rückgängig gemacht werden. "Wir können zurückkehren zu alter Stärke." Dabei müsse die Partei sich neuen Herausforderungen stellen. „Die Welt hat sich verändert und ich mich übrigens auch."

Die offizielle Nominierung von Jens Spahn zum Kandidaten um den Parteivorsitz steht anders als bei seinen Mitbewerbern noch aus. Der Vorstand des CDU-Kreisverbandes im münsterländischen Borken wollte ihn am Freitagabend bei einer nicht öffentlichen Klausur in Nordhorn (Niedersachsen) nominieren.

Bundeskanzlerin Merkel hatte nach den schweren Verlusten für die Union bei den Landtagswahlen in Bayern und Hessen ihren Rückzug vom CDU-Vorsitz beim Parteitag in Hamburg angekündigt. (Tsp, mit dpa)

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