Elefanten und Co. im Zirkus: Kein Ort für wilde Tiere

Deutschland ist gerne Land der Ausnahmen. Eine hiesige Besonderheit, die aber kaum stolz machen kann, sind Wildtiere in Zirkussen. In den meisten europäischen Ländern sind die inzwischen per Gesetz verboten, seit Neuestem auch in Frankreich, wo nach einer Umsetzungsfrist von zwei Jahren keine Wildtiere mehr auftreten dürfen.

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Auch die deutsche Politik beschäftigt sich damit - bis jetzt ohne Erfolg

Es wäre zu wünschen, dass das auch die deutsche Debatte um Sinn und Unsinn von Tiger, Elefant & Co. in Zirkussen noch mal belebt. Der Wille zur Veränderung jedenfalls ist seit 2003 dokumentiert. Damals fordert der Bundesrat ein generelles Verbot von Wildtieren in Zirkussen. Doch der Gesetzesvorschlag, denn Bundesagrarministerin Julia Klöckner dann 2020 einbrachte, wurde nach dem Motto „lieber kein Fortschritt als nur ein kleiner“ abgelehnt, da er der Länderkammer zu lasch war. Klöckners Vorschlag umfasste beispielsweise keine Großkatzen.

Und so müssen Wildtiere bis heute zu Musik Kunststücke aufführen und in fahrbaren Käfigen herumreisen, obwohl sich das bekanntermaßen nicht mit den Tierschutzbelangen verträgt, wie sie im Grundgesetz benannt sind. Vielleicht wird es mit der neuen, tierschutzaffineren Ampelregierung nun endlich Fortschritte geben – auch wenn es nur kleine sind.

Marc Tawadrous