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Politik: Keine Massenaustritte aus der Partei zu verzeichnen

Trotz immer neuer Enthüllungen um schwarze Konten und mysteriöse Spenden verzeichnen die CDU-Landesverbände nach eigenen Angaben bisher keine Massenaustritte. Brandenburg ist ein Beispiel für den überraschenden Trend: "Wir haben in den letzten Wochen 42 Eintritte und 20 Austritte verzeichnet", sagt Sprecher Stephan Goerecke.

Trotz immer neuer Enthüllungen um schwarze Konten und mysteriöse Spenden verzeichnen die CDU-Landesverbände nach eigenen Angaben bisher keine Massenaustritte. Brandenburg ist ein Beispiel für den überraschenden Trend: "Wir haben in den letzten Wochen 42 Eintritte und 20 Austritte verzeichnet", sagt Sprecher Stephan Goerecke. In Schleswig-Holstein, wo die CDU vor der Landtagswahl am 27. Februar in einer besonders schwierigen Lage ist, berichtet Parteisprecher Thomas Scheil über etwa hundert Austritte bei einer gleich großen Zahl von Eintritten. Die Nord-CDU hat rund 33 000 Mitglieder.

Im benachbarten Niedersachsen meldet Parteisprecher Olaf Glaeseker etwa 120 Austritte in den vergangenen zehn Wochen. Bei 85 000 Mitgliedern im Landesverband eine zu vernachlässigende Zahl, meint er erleichtert. Ähnlich sind die Werte in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz oder im Saarland. Auch in Hamburg ist die Zahl der Austritte nach Angaben von Sprecher Michael Ohm nur "geringfügig" höher als die der Eintritte. "Auf jeden Fall gibt es keine Austrittswelle", betont er erleichtert. Der Politologe Peter Lösche hat dafür eine unkonventionelle Erklärung. Er verweist darauf, dass rund 85 Prozent der etwa 650 000 CDU-Mitglieder "mehr oder weniger Karteileichen" seien. Einige wüssten schon gar nicht mehr, warum sie einmal in die Partei eingetreten seien.

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