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Nordkoreas Staatschef Kim Jong Un im Januar 2021

© dpa

Kim Jong Un streitet Menschenrechtsverletzungen ab: Nordkorea unterdrückt offenbar Berichte über öffentliche Hinrichtungen

Menschenrechtler berichten, dass Nordkorea versucht, keine Informationen über öffentliche Hinrichtungen nach außen dringen zu lassen. Die Hintergründe.

Menschenrechtlern zufolge versucht Nordkorea zunehmend, Berichte über öffentliche Hinrichtungen zu unterdrücken. Die Transitional Justice Working Group mit Sitz in Seoul in Südkorea erklärte am Donnerstag, dass die nordkoreanischen Behörden laut Zeugenaussagen ein wachsames Auge darauf haben, dass keine Informationen über die Hinrichtungen nach draußen dringen. Die Menschenrechtler interpretieren dies als Reaktion von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un auf internationale Kritik.

Für ihren Bericht analysierte die Gruppe Satellitenbilder und sammelte Zeugenaussagen zu 23 öffentlichen Hinrichtungen während der Regierungszeit von Kim Jong Un ab Ende des Jahres 2011. Nordkoreanische Flüchtlinge berichteten, dass die Hinrichtungen an streng überwachten Orten stattfanden. Diese liegen den Forschern zufolge weit von den Grenzen entfernt.

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Die Zuschauer werden demnach scharf kontrolliert, um Aufzeichnungen zu verhindern. Sieben der öffentlichen Hinrichtungen erfolgten laut dem Bericht wegen des Ansehens oder der Verbreitung südkoreanischer Videos, die in Nordkorea verboten sind.

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Es ist nahezu unmöglich, die Berichte der Geflohenen unabhängig zu überprüfen, da Nordkorea den Zugang zu seinen Bürgern und staatlichen Aufzeichnungen streng kontrolliert. Die Autoren der Studie betonten jedoch, sie hätten die Zeugenaussagen sorgfältig auf ihre Konsistenz hin geprüft und nur diejenigen ausgewählt, die sie für besonders zuverlässig hielten.

Fast vollständige Abriegelung der Grenzen zu Nordkorea

Die Arbeit der Menschenrechtler wurde durch die fast vollständige Abriegelung der Grenzen zu Nordkorea wegen der Pandemie erschwert. Human Rights Watch nannte die Maßnahmen am Donnerstag "unnötig und extrem".

Pjöngjang wird seit langem beschuldigt, mit öffentlichen Hinrichtungen die Bevölkerung in Angst und Schrecken zu versetzen. Staatschef Kim hat in der Vergangenheit selbst hochrangige Helfer töten lassen, darunter 2013 seinen mächtigen Onkel Jang Song Thaek. Nordkorea streitet jegliche Menschenrechtsverletzungen ab. (AFP)

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