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Sicherheitsbedenken. Der US-Pharmakonzern Eli Lilly hat klinische Versuche mit Antikörper-Cocktails abgebrochen.

© Mike Blake/Reuters

Trump war damit behandelt worden: Klinische Studie mit Antikörper-Cocktail wegen Sicherheitsbedenken gestoppt

US-Präsident Trump hatte ein experimentelles Antikörper-Präparat gegen Covid-19 bekommen. Bei der Zulassung des Medikaments sind nun Probleme aufgetreten. 

Der US-Pharmakonzern Eli Lilly hat klinische Versuche mit einem experimentellen Antikörper-Cocktail gegen das Coronavirus vorübergehend auf Eis gelegt. Das Unternehmen begründete den Schritt am Dienstag mit nicht näher erläuterten Sicherheitsbedenken.

Die dritte Phase der klinischen Tests mit dem Activ-3 genannten Mittel hatte im August an mehr als 50 Orten in den USA, in Dänemark und Singapur begonnen. Bei den klinischen Tests wird Covid-19-Patienten ein Cocktail aus synthetischen Antikörpern gespritzt.

Diese experimentelle Behandlungsmethode hat durch die Corona-Infektion von US-Präsident Donald Trump weltweit Bekanntheit erlangt: Trump war mit einem Antikörper-Cocktail des US-Pharmakonzerns Regeneron behandelt worden, der für gewöhnliche Patienten noch lange nicht verfügbar sein dürfte - und erklärte anschließend, er sei durch das Mittel „geheilt“ worden.

Die aggressive Behandlung ließ vielen Experten zufolge – entgegen der Darstellung des Weißen Hauses – auf eine ernstere Erkrankung schließen. Trump hatte die US-Amerikaner nach der Entlassung aus der Klinik aufgerufen, keine Angst vor dem Coronavirus zu haben.

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„Eine großartige Sache am Präsident-Dasein ist, wenn man sich nicht hundertprozentig fühlt, hat man mehr Ärzte, als man dachte, dass es auf der Welt gibt“, sagte Trump am Dienstag. Mit Blick auf das Antikörper-Mittel sagte er, er habe sich wie „Superman“ gefühlt, als er es bekommen habe.

Sowohl Eli Lilly als auch Regeneron hatten vergangene Woche bei der US-Arzneimittelbehörde FDA eine Sondergenehmigung für einen Einsatz ihrer Antikörper-Mittel beantragt. Pharmakonzerne weltweit arbeiten unter Hochdruck an der Entwicklung von Medikamenten und Impfstoffen im Kampf gegen das Coronavirus. Dabei gibt es immer wieder auch Rückschläge.

Erst am Montag hatte der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson bekanntgegeben, seine Tests eines potenziellen Impfstoffs nach der Erkrankung eines Probanden vorläufig ausgesetzt zu haben. In der Testpause wird den Angaben zufolge ein Komitee aus unabhängigen Experten die Ursachen des Krankheitsfalles untersuchen. (AFP, dpa)

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