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Die fetten Jahre sind vorbei: Krankenkassen rutschen ins Minus

Lange Zeit konnten sie Überschüsse einfahren. Das ist nun vorbei. Die meisten gesetzlichen Krankenkassen mussten in diesem Jahr mit einem beträchtlichen Minus fertig werden.

Für die gesetzlichen Krankenkassen sind die fetten Jahre offensichtlich vorbei. In den ersten drei Quartalen dieses Jahres hatten die 131 Anbieter, einem Bericht der „Frankfurter Allgemeinen“ zufolge, ein Minus von 740 Millionen Euro zu verkraften. Im vergangenen Jahr sah das noch ganz anders aus. Da kamen sie im gleichen Zeitraum auf einen Überschuss von 1,5 Milliarden Euro.

Dem Bericht zufolge wiesen jetzt nur noch die Allgemeinen Ortskrankenkassen und die Knappschaft Überschüsse aus – Erstere 350 Millionen, Letztere 118 Millionen Euro. Die anderen Verbände dagegen rutschten tief in die roten Zahlen. Die Innungskassen mit 118 Millionen, die Betriebskrankenkassen mit 257 Millionen und die Ersatzkassen als Marktführer gar mit 830 Millionen Euro.

Als Grund nennt der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) höhere Ausgaben für Medikamente, Arzthonorare und Kliniken. Sie stiegen schneller als die Einnahmen. Allerdings haben viele Kassen ihren Mitgliedern auch Prämien ausgeschüttet. Insgesamt seien so in den ersten drei Quartalen 750 Millionen Euro zurückgeflossen, sagte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums. Es sei „gut, dass die Kassen ihre hohen Finanzreserven im Sinne der Versicherten nutzen“. Und die Finanzsituation der Versicherer sei weiterhin stabil. Sie hätten immer noch rund 16 Milliarden Euro auf der hohen Kante.

Gleichwohl wird es vor Weihnachten noch spannend für die 52 Millionen GKV-Mitglieder. Bis dahin nämlich müssen die Kassen festgelegt haben, wie hoch die Zusatzbeiträge sind, mit denen sie den gesetzlichen Einheitssatz aufstocken müssen.

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