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Markus Söder, CSU-Vorsitzender und bayerischer Ministerpräsident

© picture alliance/dpa

Kretschmann abgeschlagen auf Platz zwei: Söder gratuliert jährlich 635.000 Bürgern zu Geburtstagen und Ehejubiläen

Kein anderer Ministerpräsident verschickt so viele Glückwunschschreiben wie Söder. Die Opposition kritisiert das als politisch motivierte Selbstdarstellung.

Ministerpräsident Markus Söder (CSU) lässt pro Jahr 635.000 Glückwunschbriefe mit seiner Unterschrift zu Geburtstagen und Hochzeitsjubiläen verschicken. Damit übertrifft Söder alleine die Regierungschefs der übrigen 15 Bundesländer um mehr als das Dreifache, wie eine dpa-Umfrage bei den Staats- und Senatskanzleien ergeben hat. Zahlen fehlen nur aus Schleswig-Holstein, die vierzehn übrigen Länderchefs verschicken in Summe gerade einmal gut 170.000 Urkunden und Glückwunschschreiben an Jubilare.

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) liegt mit insgesamt 80.000 Gratulationen an Geburtstagskinder und Hochzeitsjubilare weit hinter Söder auf dem zweiten Platz. Auch in Schleswig-Holstein dürfte die Zahl der Gratulationen überschaubar sein: Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) gratuliert erst ab dem 90. Geburtstag, während Söder auch sehr viel Jüngere bedenkt.

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Die Opposition im bayerischen Landtag kritisierte Söders Glückwünsche schon 2019 als politisch motivierte Selbstdarstellung - damals wurden allerdings noch sehr viel weniger Gratulationen in Söders Auftrag versandt. Laut Finanzministerium in München dienen die guten Wünsche der demokratischen Kultur: „Die Glückwunschschreiben schaffen eine persönliche Verbindung zwischen den Bürgerinnen und Bürgern und ihrer Regierung und pflegen diesen wichtigen Kontakt“, erklärte eine Sprecherin.

Volljährige bekommen Post von Söder

Die Zahl der bayerischen Bürger, die Post vom Ministerpräsidenten bekommen, hat sich seit Söders Amtsantritt vervielfacht. „Glückwunschschreiben des Ministerpräsidenten erhalten Bürgerinnen und Bürger Bayerns zum 18., 70., 75., 80., 85., 90., 95., 100. und zu jedem weiteren Geburtstag sowie zum 60., 65., 70., und 75. Ehejubiläum“, heißt es in der Antwort des Finanzministeriums.

Bundesweit üblich sind Glückwunschbriefe je nach Bundesland ab dem 90., 95. oder 100. Geburtstag - so praktizierten es in Bayern auch Söders Amtsvorgänger. (dpa)

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