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Politik: Krieg in Afghanistan: Hilfsorganisationen für Unterbrechung der US-Luftangriffe

Internationale Hilfsorganisationen haben eine sofortige Unterbrechung der Luftangriffe auf Afghanistan gefordert, um die notleidende Bevölkerung mit Nahrungsmitteln versorgen zu können. "Wenn diese Militärschläge nicht umgehend aufhören, werden die Afghanen zu sterben beginnen", sagte Dominic Nutt von der Organisation Christian Aid am Mittwoch in Islamabad.

Internationale Hilfsorganisationen haben eine sofortige Unterbrechung der Luftangriffe auf Afghanistan gefordert, um die notleidende Bevölkerung mit Nahrungsmitteln versorgen zu können. "Wenn diese Militärschläge nicht umgehend aufhören, werden die Afghanen zu sterben beginnen", sagte Dominic Nutt von der Organisation Christian Aid am Mittwoch in Islamabad. Der Länderchef für Afghanistan der Hilfsorganisation Islamic Relief, Sikandar Ali, berichtete von Wanderungsbewegungen innerhalb des Landes auf Grund der "sehr schlechten" Versorgung mit Nahrung. Durch Raketeneinschläge in Lager mit Hilfsgütern werde die humanitäre Hilfe für Afghanistan zusätzlich erschwert, sagte er.

Alle Hilfsorganisationen suchten verzweifelt nach Wegen, Lebensmittel schneller nach Afghanistan zu bringen, betonte Oxfam-Sprecher Nick Rosevear. Derzeit litten dort rund 400 000 Menschen wegen Trockenheit und Krieg unter akuter Nahrungsknappheit.

Angehörige der in Afghanistan herrschenden Taliban-Miliz haben offenbar das Büro einer Helfervereinigung überfallen und deren technische Ausrüstung geraubt. Die Organisation medico international gab am Mittwoch in Frankfurt am Main bekannt, die Milizionäre hätten am Dienstag in der Stadt Masar-i-Scharif das Wachpersonal niedergeschlagen und sich Funkgerät und drei Autos der Organisation für Minenräumung und Opferrehabilitation (OMAR) angeeignet. Die Stadt gehört zu den Zielen der westlichen Luftangriffe. OMAR organisiere von vier Büros aus die Minenüberwachung und -aufklärung sowie eine notdürftige medizinische Versorgung von Flüchtlingen, hieß es. Auch die anderen Büros seien von Taliban-Leuten unter Androhung von Gewalt aufgefordert worden, ihre Funkgeräte und Autos abzuliefern.

Den medico-Angaben zufolge hat OMAR mehrere hundert Mitarbeiter in Afghanistan. Diese könnten unter den gegenwärtigen Umständen zwar keine Minen räumen, aber wenigstens die vor den Luftangriffen fliehenden Menschen auf die Minengefahr aufmerksam machen. In dem Land liegen nach Angaben der Organisation zehn Millionen Tretminen in der Erde, hinzu kämen jetzt noch amerikanische Sprengsätze, die in Streubomben enthalten seien.

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