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Iraks Truppen hatten Anfang dieser Woche bereits große Gebiete eingenommen, die bisher unter Kontrolle der Peschmerga waren.

© Emad Matti/AP/dpa

Kampf gegen den IS: Letzte IS-Hochburg im Irak vor dem Fall

Die irakische Armee startet eine Offensive in Al Qa'im. Gleichzeitig greift sie auch kurdische Peschmergatruppen an.

Von Muhamad Abdi

Die irakische Armee hat am Donnerstag einen Angriff gegen die letzte Hochburg der Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ ( IS) im Irak gestartet. Der irakische Premier Haidar al Abadi erklärte, dass die irakischen Streitkräfte „nach und nach die letzte Bastion des Terrorismus im Irak beseitigen werden“. Es gebe keine Fluchtmöglichkeiten für IS- Kämpfer aus Al Qa’im – die Stadt liegt in der Provinz Anbar in der Nähe der syrischen Grenze. „Sie haben keine Wahl, außer zu sterben oder sich zu ergeben“, sagte al Abadi
Allerdings berichteten arabische Sender, dass im Anschluss an die Ankündigung der Militäroperation zahlreiche IS-Kämpfer aus Al Qa’im nach Syrien geflüchtet seien. Zugleich kündigte die syrische Regierung an, in Abu Kamal an der Grenze zum Irak ebenfalls eine Militäroperation gegen den IS zu starten.

Vor Kurzem hatten Kampfflugzeuge Flugblätter abgeworfen, auf denen Zivilisten in Al Qa’im aufgefordert wurden, sich von IS-Kämpfern fernzuhalten. Außerdem wurden die Dschihadisten zur Kapitulation aufgefordert. Die irakische Armee wird von der schiitischen Hashid-al- Shabi-Miliz unterstützt, die zu den iranischen Revolutionsgarden gehört.

Die irakische Regierung plant, die strategisch wichtigen Straßen nach Jordanien und Syrien wieder unter ihre Kontrolle zu bringen. Sollte die irakische Armee Al Qa’im befreien, wäre der IS im gesamten Irak aus allen Städten vertrieben. Die Dschihadisten haben in den letzten Monaten mehr als 90 Prozent der Fläche verloren, die sie in Syrien und im Irak einst kontrollierten.

Zudem startete die irakische Armee unterstützt von schiitischen Milizen nordwestlich der Provinz Mosul in den Städten Zamar und Rabiaa einen Angriff auf kurdische Peschmergatruppen. Der Sicherheitsrat der Region Kurdistan bestätigte den Angriff und erklärte, dass auch iranische Streitkräfte gegen die Peschmerga im Einsatz waren.

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