
© Reuters/Stefan Wermuth
Newsblog zum Anschlag in London: Acht Festgenommene planten weitere Attentate
Die Festnahme von acht Terrorverdächtigen nach dem Anschlag in London hat sich offenbar gelohnt. Tausende Menschen kommen am Donnerstagabend zu einer Gedenkveranstaltung zusammen. Die Ereignisse im Newsblog.
Stand:
- Bei dem Anschlag in London gegen die Ermittler von einem terroristischen Hintergrund aus.
- Der Attentäter hatte drei Menschen umgebracht, bevor er selbst getötet wurde. Zwei weitere Menschen schweben in Lebensgefahr.
- In London gedenken die Menschen der Opfer des Anschlags.
- Unterdessen meldet die britische Polizei, dass acht nach dem Anschlag festgenommene Personen der Terrorvorbereitungen verdächtigt werden.
- Die Ereignisse vom Mittwoch können Sie hier nachlesen.
(Mit Agenturen)
Viertes Todesopfer - 75-Jähriger erliegt seinen Verletzungen
Wie die Londoner Polizei bestätigt, hat es am Donnerstagabend ein weiteres Todesopfer des gestrigen Anschlags in Westminster gegeben. Die lebenserhaltenden Maßnahmen für einen 75-Jährigen seien abgeschaltet worden, heißt es in einem Tweet der Behörde. Bei dem Attentat im Herzen der britischen Hauptstadt starben damit neben dem erschossenen Angreifer vier Menschen.
Britische Polizei: Acht Festgenommene planten weitere Terroranschläge
Einen Tag nach dem Londoner Anschlag wertet die britische Polizei die danach erfolgten Festnahmen als Volltreffer. Alle acht Festgenommenen würden der Terrorvorbereitungen verdächtigt, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Die Ermittlungen würden mit Hunderten Beamten fortgesetzt, derzeit gebe es noch Razzien in Wales, in Birmingham und in London.
Premierministerin Theresa May hatte kurz zuvor erklärt, der Angreifer sei ein Einzeltäter gewesen. Der Brite hatte am Mittwoch mit einem Auto auf der Westminster Bridge zwei Menschen getötet, dann auf dem Parlamentsgelände einen unbewaffneten Polizisten erstochen, bevor er selbst erschossen wurde. Die Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte die Tat für sich.
Der britische Außenminister Boris Johnson forderte Internet-Anbieter und soziale Medien zu mehr Wachsamkeit auf. Sie müssten extremistische Propaganda besser im Blick behalten und auf ihren Seiten löschen, erklärte der ehemalige Londoner Bürgermeister in einer Rede bei den Vereinten Nationen in New York.
Nach einer Schweigeminute im Parlament am Vormittag versammelten sich am Abend Hunderte Menschen am Trafalgar Square zu einer Mahnwache. Der Verkehr wurde umgeleitet, Freiwillige verteilten Kerzen und der sonst so belebte Platz versank in Stille. Bei dem Anschlag wurden 40 Menschen verletzt. Sieben von ihnen befanden sich am Donnerstag noch im kritischen Zustand. (Reuters)
Sadiq Khan beschwört den Gemeinschaftssinn
Londoner gedenken gemeinsam der Opfer
Trotz und Trauer in der britischen Hauptstadt: Nach dem Anschlag in London ist Großbritannien alles andere als geeint. Die einen wollen Rache – die anderen einfach ihre Ruhe. „Wir haben keine Angst“, sagt die britische Premierministerin. Am Donnerstagabend findet am Londoner Trafalgar Square eine Gedenkveranstaltung statt. Craig Mackey, Deputy Commissioner der Metropolitan Police, sagt: "Unsere Gedanken sind bei den Familien und Freunden der Opfer."
Scotland Yard: Zwei Opfer des Anschlags weiter in Lebensgefahr
Zwei Opfer des Anschlags von London schwebten auch am Tag nach dem Angriff weiter in Lebensgefahr. Das teilte Scotland Yard am Donnerstag mit. Fünf weitere Verletzte seien in einem kritischen Zustand, hieß es in einer Mitteilung.
Bei dem Anschlag am Mittwoch beim Londoner Parlament waren vier Menschen getötet worden, darunter der Attentäter. Etwa 40 wurden verletzt. Etwa 30 Menschen aus elf Ländern mussten im Krankenhaus behandelt werden. Darunter auch eine Frau aus Deutschland.
Der Attentäter, ein 52-jähriger Mann aus Großbritannien namens Khalid Masood, raste mit einem Auto in Fußgänger, bevor er mit einem Messer einen Polizisten attackierte. Er wurde von weiteren Beamten erschossen.
Acht Menschen, drei Frauen und fünf Männer, wurden bis Donnerstag im Zusammenhang mit dem Angriff wegen Verdachts auf Vorbereitung einer terroristischen Straftat festgenommen. Weitere Hausdurchsuchungen dauerten am Donnerstag an, wie die Polizei mitteilte. (dpa)
Boris Johnson: „Der Angriff auf London war ein Angriff auf die Welt“
Der UN-Sicherheitsrat hat dem Anschlag in London mit einer Schweigeminute gedacht. An dem Treffen, bei dem es eigentlich um die Konflikte in Nordkorea und Somalia ging, nahm am Donnerstag auch der britische Außenminister Boris Johnson teil. „Der Angriff auf London war ein Angriff auf die Welt“, sagte Johnson danach vor Journalisten.
Der Kampf gegen den Terror werde aber gewonnen werden. „Unser Blick auf die Welt ist besser und großzügiger und unser Wille ist stärker.“ Johnson bedankte sich für die große Anteilnahme, die er stellvertretend für sein Land bei den Vereinten Nationen bekommen habe. (dpa)
Londoner Bürgermeister lädt zu Gedenken ein
Attentäter war ein 52-jähriger Brite namens Khalid Masood
Khalid Massod, ein in Kent geborener 52-Jähriger, ist nach Angaben der britischen Polizei für den Anschlag von London verantwortlich. Mit 52 Jahren ist Masood ist ungewöhnlich alt für einen islamistischen Attentäter. Er war der Polizei offenbar schon länger bekannt, unter anderem wegen Körperverletzung und Waffenbesitzes, schreibt der Guardian.
Zum ersten Mal sei Masood wegen Sachbeschädigung im Jahr 1983 verurteilt worden, zum letzten Mal im Jahr 2003 wegen Waffenbesitzes. Es gab demnach keine Untersuchungen oder eine Überwachung Masoods wegen des Verdachts auf terroristische Machenschaften.Brandenburger Tor in britischen Farben
Schweigeminute für toten Polizisten
Er trug die Abzeichennummer 933 - nun hat London des beim Terroranschlag getöteten Polizisten genau um 9.33 Uhr britischer Zeit (10.33 MEZ) gedacht. Neben den Abgeordneten im Parlament beteiligten sich unter anderem die Londoner Polizei und die Stadtverwaltung im Rathaus an der Schweigeminute. Der 48-jährige Polizist, ein Familienvater, wurde bei dem Anschlag am Mittwoch auf dem Gelände des Londoner Parlaments erstochen. Er war unbewaffnet, als der Attentäter ihn attackierte. (dpa)
BBC: Amerikaner aus Utah ist eines der Londoner Opfer
Getöteter Polizist in "Roll of Honour" aufgenommen
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