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CDU-Chef in Pressekonferenz: Hat Laschet versehentlich seine Kanzlerkandidatur verkündet?
Der CDU-Chef hat sich zu den Gründen für das schlechte Abschneiden in Rheinland-Pfalz und BaWü geäußert. Der Newsblog.
Stand:
In Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz haben an diesem Sonntag die Landtagswahlen stattgefunden. Die wichtigsten Ergebnisse und Reaktionen finden Sie im Blog.
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Hat Laschet versehentlich seine Kanzlerkandidatur angekündigt?
In der heutigen Pressekonferenz wurde CDU-Chef Armin Laschet, der auch in Nordrhein-Westfalen Ministerpräsident ist, gefragt, ob er denn als Kanzlerkandidat seinen Ministerpräsidenten-Job aufgeben werde.Umrage: Keine Mehrheit für Schwarz-Grün im Bund
Die Union ist in einer neuen Umfrage unter die 30-Prozent-Marke gefallen. Sie kommt laut dem am Montag veröffentlichten Insa-Meinungstrend im Auftrag der „Bild“-Zeitung nur noch auf 29,5 Prozent (minus 0,5 Prozentpunkte). Wäre am Sonntag Bundestagswahl, hätten CDU und CSU zusammen mit den Grünen, die unverändert bei 17 Prozent liegen, keine Mehrheit. Die SPD kommt ebenfalls unverändert auf 17 Prozent. AfD (11,5) und FDP (10,5) halten ebenfalls das Ergebnis aus der Vorwoche. Die Linke verliert einen Punkt auf acht Prozent. (dpa)Baldauf fordert Transformation in der CDU
Nach der Wahlniederlage der CDU in Rheinland-Pfalz hat Spitzenkandidat Christian Baldauf eine Neuorientierung der Partei in Aussicht gestellt. „Die Transformation muss auch in unserer Partei stattfinden“, sagte Baldauf im Anschluss an eine Sitzung von Vorstand und Präsidium der Bundespartei. Er sprach von „schweren Stunden“ und fügte hinzu: „Wir hatten uns etwas völlig anderes erwartet.“
Laschet in Vorstandssitzung: "Nicht gottgegeben, dass wir den Kanzler stellen"
In der CDU-Vorstandssitzung hat CDU-Chef Armin Laschet seine Partei zu einer gemeinsamen Kraftanstrengung vor der im September anstehenden Bundestagswahl aufgerufen. Es sei nicht gottgegeben, dass die CDU den Bundeskanzler stelle, sagte er nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur von Teilnehmern am Montag in einer digitalen Vorstandssitzung seiner Partei. Demnach forderte er: „Wir müssen kämpfen.“Bayerns Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder sagte in München: „Die Wahlen gestern waren ein schwerer Schlag in das Herz der Union“. Besonders die Niederlage im ehemaligen CDU-Stammland Baden-Württemberg tue ganz besonders weh. (dpa)
Kein Automatismus bei "Notbremse"
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet sieht keinen "Automatismus", dass bei steigenden Infektionszahlen Öffnungsschritte wieder zurückgenommen werden. Man müsse jeweils sehen in Landkreisen, was die Gründe für einen Anstieg der Infektionszahlen seien - das könne etwa in Grenzgebieten anders sein als in anderen Landkreisen. Deshalb könnten sich die Antworten unterscheiden. Die Kreise seien aufgefordert, den von Bund und Ländern vereinbarten Notfallmechanismus "pragmatisch umzusetzen".Laschet wirft Scholz Verunsicherung der Bürger vor
Der CDU-Chef Armin Laschet äußert sich zu den Gründen für das schlechte Abschneiden bei den Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz und BaWü. Die Coronakrise belaste alle Menschen. "Beim Management der Krise müssen wir besser werden", sagt Armin Laschet bei einer Pressekonferenz.
Aber auch persönliche Verfehlungen in der Partei hätten das Wahlergebnis negativ beeinflusst, gibt Laschet mit Blick auf die Maskenaffäre zu. Die CDU habe hier schnell Konsequenzen gezogen. "Innerhalb von 48 Stunden habe ein Abgeordneter sein Amt niederlegen müssen." Die CDU habe hier "klar Grenzen aufgezeigt".
Erneut greift er die SPD und vor allem deren Kanzlerkandidaten Olaf Scholz an. "Wenn ein Minister findet, ein anderer Minister macht die Arbeit nicht gut, dann soll er das im Kabinett sagen und nicht in der Öffentlichkeit", sagt Laschet. Als Finanzminister solle er sich um sein Ressort kümmern, müsse sich für die Arbeit der Finanzaufsicht rechtfertigen und nicht ankündigen, dass in den nächsten Wochen zehn Millionen Impfdosen ankämen. Das entspreche nicht der Realität und verunsichere die Menschen, kritisiert der CDU-Chef, der von "parteipolitischen Sperenzien" der SPD spricht.
Dobrindt fordert von Union Brandmauern gegen die Grünen
CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt hat sich "schockiert" über das CDU-Ergebnis bei den Landtagswahlen im Südwesten geäußert. Gerade in Baden-Württemberg seien viele CDU-Wähler zu den Grünen gewechselt. "Das zeigt, wie weit die Grünen in Baden-Württemberg ins Unionsmilieu vorgedrungen sind. Ich rate deshalb, sich deutlich stärker inhaltlich mit den Grünen auseinanderzusetzen, Unterschiede deutlich zu machen, Brandmauern einzuziehen", sagt Dobrindt nach Teilnehmerangaben in der CSU-Vorstandsschalte. Die Wahlen zeigten, dass es kein Selbstläufer sei, "dass die Union an der nächsten Bundesregierung beteiligt ist". (Reuters)
Söder will frische Köpfe für den Wahlkampf
Die Unionsspitze hat frühmorgens in einer Schaltkonferenz zwischen München und Berlin ihre Marschrichtung für den Tag abgestimmt. Der Tenor: Keine Kabinettsumbildung, auch keine Personaldebatten, aber das Corona-Management muss rasch besser werden - und man will es der SPD mit ihrem Kanzlerkandidaten Olaf Scholz nicht mehr durchgehen lassen, dass die Sozialdemokraten den Eindruck erwecken, als hätten sie mit den Pannen nichts zu tun.
„Wir wollen die Ampel fortsetzen“
Nach der Landtagswahl in Rheinland-Pfalz strebt Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) eine Fortsetzung der Koalition in Mainz aus SPD, Grünen und FDP an. „Ich rede mit meinen jetzigen Koalitionspartnern und bin ganz sicher, dass wir etwas Gutes hinbekommen“, sagte sie am Montag dem Sender SWR 1 Rheinland-Pfalz.„Wir wollen die Ampel fortsetzen, das habe ich nie zum Geheimnis gemacht. Jeder wusste das, und diesen Weg werden wir jetzt gehen.“ Die Koalition habe ehrgeizige Ziele in einer schwierigen Zeit. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass diese Gespräche fruchten werden.“
Einer großen Koalition aus SPD und CDU erteilte Dreyer eine Absage. „Die Wählerinnen und Wähler wären ziemlich erstaunt, wenn ich jetzt sagen würde: Wir gehen in diese Richtung.“ Eine große Koalition könne stets nur Ultima Ratio sein. Das Verhältnis zur CDU sei aber gut. „Natürlich gibt es gar keine dicke Luft.“
Sie blicke zuversichtlich auf die Bundestagswahl im September, sagte Dreyer. „Die SPD auf Bundesebene ist seit über einem Jahr geschlossen.“ Nun sei sie erst einmal „happy in Rheinland-Pfalz“. „Heute Morgen bin ich aufgewacht aus dem Tiefschlaf wie ein Stein und musste erst einmal realisieren, was gestern Abend passiert ist.“ (dpa)

Özdemir lobt Kretschmann


SPD-Chefs setzen auf Regierungsmehrheiten ohne Union
FDP-Generalsekretär dämpft Erwartungen an Ampel im Bund

Historisch hoher Anteil von Briefwählern in Rheinland-Pfalz

Grüne Jugend fordert Absage an grün-schwarze Bündnisse
Vorläufiges Endergebnis in Baden-Württemberg sieht Grüne bei 32,6 Prozent
Vorläufiges Endergebnis in Rheinland-Pfalz sieht SPD bei 35,7 Prozent
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