
© Bernd Von Jutrczenka / dpa
Zukunft der Groko ungewiss: Kampfansage der zweitplatzierten Esken und Walter-Borjans
Bei der Entscheidung über die künftigen SPD-Chefs kommt es zum Duell der Duos Geywitz/Scholz und Esken/Walter-Borjans. Die Ereignisse zum Nachlesen im Newsblog.
Stand:
- Bundesfinanzminister Olaf Scholz und seine Partnerin Klara Geywitz haben den Mitgliederentscheid über den Parteivorsitz knapp gewonnen, die erforderliche absolute Mehrheit aber sehr deutlich verfehlt.
- Sie treten nun in einer Stichwahl gegen den früheren nordrhein-westfälischen Finanzminister Norbert Walter-Borjans und die Bundestagsabgeordnete Saskia Esken an.
- Die Sozialdemokraten waren sehr stolz auf ihr Abstimmungsverfahren. Allerdings gibt es Zweifel an dessen Gültigkeit.
- Hans Monath meint: Scholz' Schicksal hängt an einem dünnen Faden – denn er kann dem linken Parteiflügel wenig anbieten.
Saskia Esken sieht "keine Chance", in der "GroKo" mit der Union "Strategien für Zukunftsfragen zu entwickeln". Ihr zentrales Ziel sei, "die soziale Schere in Deutschland wieder zu schließen, die immer weiter auseinandergeht". Wichtig seien ihr zudem mehr Chancengerechtigkeit und der Kampf gegen den Klimawandel.
Auch Norbert Walter-Borjans sagt, er sehe die Zukunft der Koalition mit CDU und CSU "sehr kritisch". Allerdings wolle er noch "die Hoffnung nicht aufgeben" und die Chancen der "GroKo" noch einmal ausloten. "Wir müssen klare Ansagen machen, wie man in diesem Land für Gerechtigkeit sorgen kann", forderte auch er seine Partei auf.
Olaf Scholz hat sich erleichtert über das Ergebnis gezeigt. „Daraus lässt sich richtig was Gutes machen“, sagte er. Geywitz machte am Samstag deutlich: „Wir sagen, die SPD ist in der Lage, die Probleme des Landes am besten zu lösen, wenn sie gestalten kann.“ Bevor die Parteimitglieder vom 19. bis zum 29. November ein zweites Mal abstimmen, sollen sich beide Bewerberpaare noch mehrmals öffentlich präsentieren. (dpa)
Die kommissarische SPD-Vorsitzende Malu Dreyer sprach von einem „besonders wichtigen Tag für unsere Partei“. Mit diesem Mitgliedervotum habe die Partei etwas Neues gewagt.
Die neue Spitze endgültig bestätigen sollen die Delegierten des Parteitags Anfang Dezember in Berlin. Auch um die Zukunft der Koalition soll es dann gehen und um die programmatische Erneuerung der Partei. (dpa)
Im zweiten Wahlgang des Mitgliederentscheids treten Finanzminister Olaf Scholz und die Brandenburgerin Klara Geywitz gegen Nordrhein-Westfalens früheren Finanzminister Norbert Walter-Borjans und die Bundestagsabgeordnete Saskia Esken an, wie die Partei am Samstag mitteilte. (dpa)
Christina Kampmann und Michael Roth 16,28 Prozent
Karl Lauterbach und Nina Scheer: 14,63 Prozent
Petra Köpping und Boris Pistorius: 14,61 Prozent
Gesine Schwan und Ralf Stegner: 9,63 Prozent
Olaf Scholz und Klara Geywitz gewinnen die erste Runde
Vizekanzler und Fnanzminster Olaf Scholz und seine Ko-Kandidatin Klara Geywitz haben die erste Runde des Rennens um den SPD-Vorsitz gewonnen. Das Duo hat 22,68 Prozent der Stimmen geholt. Auf Platz zwei kommen Ex-NRW-Finanzminister Norbert-Walter Borjans und die Bundestagsabgeordnete Saskia Esken mit 21,04 Prozent der Stimmen.
Die Wahlbeteiligung lag bei 53,28 Prozent. 425630 Mitglieder waren zur Wahl zugelassen.

Streng geheim

Zum Abschluss der Mitgliederbefragung über den SPD-Parteivorsitz sieht Fraktionschef Rolf Mützenich Finanzminister und Vizekanzler Olaf Scholz in der Favoritenrolle. "Ich bin ganz zuversichtlich, dass Olaf Scholz ein gutes Ergebnis bekommen wird und die Stichwahl erreicht", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Mützenich sprach sich für eine Fortsetzung der großen Koalition aus. Auch Scholz gilt als Befürworter des Regierungsbündnisses. (AFP)
Wahlkampf in Thüringen
Wie stehen die Chancen für den Favoriten Olaf Scholz?
Wegweiser zur Parteispitze

Der lange Weg zum Mitgliedervotum
Freitagnacht um 24 Uhr ist die Frist abgelaufen. Bis dahin mussten die ausgefüllten Briefwahlunterlagen im Willy-Brandt-Haus eingegangen und die Online-Abstimmungen jener Sozialdemokraten abgeschlossen sein, die über die Führung ihrer Partei entscheiden. Sechs Kandidaten-Duos standen für die rund 430.000 Mitglieder noch zur Wahl.- showPaywall:
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