
© Reuters/Hannibal Hanschke
Anti-Rassismus-Konzert in Chemnitz: "Nehmt die Power mit - und vergesst nicht, wir sind viele"
65.000 Menschen haben bei einem Gratiskonzert in Chemnitz gegen Rassismus und Gewalt protestiert. Der Newsblog zum Nachlesen.
- In Chemnitz gab es am Montag ein Gratis-Konzert unter dem Motto "#wirsindmehr" gegen Rassismus und Gewalt. Mit dabei waren unter anderem Die Toten Hosen, Feine Sahne Fischfilet oder Marteria.
- Eine Protestveranstaltung der islamfeindlichen Thügida wurde untersagt.
- Nachdem vor rund einer Woche der 35-jährige Daniel Hillig getötet worden war, hatte es erst am Wochenende wieder Demonstrationen von Rechtsradikalen und Gegenproteste gegeben.
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Um euch und Ihnen nochmal einen Überblick zu geben
Rund 65 000 Menschen waren heute in Chemnitz auf dem Platz vor der Johanniskirche auf dem Konzert gegen Rassismus und rechte Gewalt. Mit dabei: Die Toten Hosen, Die Ärzte, Marteria, Feine Sahne Fischfilet und viele andere. Kraftklub-Sänger Brummer sagte: „Wir geben uns nicht der Illusion hin, dass man ein Konzert macht und dann ist die Welt gerettet.“ Aber: „Manchmal ist es wichtig, zu zeigen, dass man nicht allein ist.“ Das ist heute Abend gelungen: Es war ein lauter und bunter Abend mit vielen kreativen Plakaten und tollen Aktionen, und - das ist neben der Teilnehmerzahl vielleicht die wichtigste Nachricht - es blieb diesmal komplett friedlich.
Gegenveranstaltungen des rechten Bündnisses "Pro Chemnitz" und auch von Thügida wurden diesmal nicht zugelassen. In Dresden marschierte zwar Pegida, aber abgesehen von der Festnahme eines Demonstranten, der am Samstag einen Journalisten in Chemnitz angegriffen hatte, blieb die Veranstaltung weitgehend unter dem Radar. Am Chemnitzer Karl-Marx-Monument, von dem am Wochenende eher bedrohliche Bilder des rechten Aufmarsches ausgingen, machen DJ's Stimmung mit ihrer Musik.
Damit verabschieden wir uns aus Chemnitz und Berlin für heute. Alle weiteren Entwicklungen dann morgen wie gewohnt auf www.tagesspiegel.de - einen schönen Abend bis dahin!
Der Abend zusammengefasst von unseren Reportern:
Offenbar gibt es am Ende eines friedlichen Abends doch noch Ärger
Zumindest berichtet die Polizei Sachsen, dass sich einige Menschen an der Gedenkstelle, wo der 35-jährige Daniel Hillig getötet wurde, "nicht friedlich" verhalten. Genaueres bislang nicht bekannt.
Kann man so stehen lassen.
65.000 auf dem Heimweg
...wie das aussieht, zeigt der Kollege Felix Huesmann.
Der Sänger Andreas Bourani
...war zwar nicht in Chemnitz, hat sich aber trotzdem über die Vielzahl an Menschen bei #Wirsindmehr gefreut
Die Polizei Sachsen wünscht eine gute Heimreise
Könnte bei den Zugfahrenden aber länger dauern.
Das war das Konzert. Die Leute bleiben und feiern und hüpfen weiter.
Zum Abschluss "You'll Never Walk Alone"
Gibt Campino den Leuten mit auf den Heimweg. Könnte für viele noch eine lange Nacht werden. Es sind wohl 70.000 da.
Die Ärzte sind übrigens mit auf der Bühne...
Jetzt "Willkommen in Deutschland"
Nur mal ein paar Auszüge aus dem Liedtext:
"Dies ist das Land, in dem man nicht versteht,
Dass fremd kein Wort für feindlich ist"
Dass fremd kein Wort für feindlich ist"
...
"Es ist auch mein Land,
Und sein Ruf ist sowieso schon ruiniert.Es ist auch dein Land,
Komm wir zeigen, es leben auch andere Menschen hier."
- Der Song ist original von einem Album 1993(!)
Jetzt auch Die Toten Hosen auf der Bühne
"Es wird ein großer Sieg für die Gerechtigkeit, für Anstand und Moral" - aus Wünsch dir was - schönes Motto für heute Abend! Den Text können die Leute auch ohne Campino weitersingen
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