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Horst Seehofer (CSU), Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat,

© dpa/Kay Nietfeld

Newsblog zum Datendiebstahl: Seehofer bestreitet Untätigkeit bei Datenklau

Ein 20-Jähriger aus Mittelhessen gesteht den massiven Datenklau bei Politikern und Prominenten. Innenminister Seehofer lobt die Ermittler. Mehr im Newsblog.

Stand:

- Im Fall des Diebstahls von Daten zahlreicher Politiker und Prominenter hat die Polizei einen Verdächtigen festgenommen.

- Es handelt sich um einen 20-jährigen aus Mittelhessen. Er ist geständig.

- Das BKA hat am Mittag über den Ermittlungsstand informiert.

- Auch Innenminister Horst Seehofer (CSU) hat sich geäußert.

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Max Kuball
Author Max Kuball
Mit der Festnahme und dem Geständnis eines 20-Jährigen aus Hessen scheint der aktuelle Fall des Datendienstahls in großem Stil weitgehend geklärt zu sein. Allerdings warnen IT-Experten, dass sich solche Fälle schlichtweg nicht verhindern lassen.
Mit dem Hinweis auf diesen Text beenden wir diesen Newsblog für heute. Sollte es in den kommenden Tagen weitere Erkenntnisse zu diesem Fall geben, halten wir sie auf tagesspiegel.de selbstverständlich auf dem Laufenden.
Der mutmaßliche Täter ist gefasst, nun beginnt die politische Aufarbeitung. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat als erste Konsequenz eine Reihe von Maßnahmen zur Verbesserung der IT-Sicherheit vorgestellt. Er kündigte ein Frühwarnsystem an, außerdem soll eine erweiterte Variante des IT-Sicherheitsgesetzes noch in der ersten Jahreshälfte 2019 vorgelegt werden.
Tagesspiegel
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Max Kuball
Author Max Kuball

Kommentar zum Daten-Diebstahl

Dem 20-jährigen Hacker ging es wohl nur um Rache und Ruhm. Was würde erst bei Profis passieren? Bundesinnenminister Horst Seehofer darf sich nicht aus der Verantwortung stehlen, schreibt Fabian Löhe in seinem Kommentar.
Letztlich steckt hinter einem der größten Datenraubzüge trotz des Synonyms „G0d" also kein Hacker-Gott - sondern ein digitaler Lausbub. Eine Art „Lümmel von der ersten Bank". Ein gerade mal 20-jähriger Schüler, der noch bei seinen Eltern wohnt, hat über tausend Politikern und halbwegs prominenten Menschen eine Nase gedreht. Seine Motivation?
Tagesspiegel | Fabian Löhe
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Kai Portmann
Author Kai Portmann

Verdächtiger war schon früher aufgefallen

Der im Zusammenhang mit der Online-Attacke auf Politiker und Prominente verdächtige 20-Jährige ist den Behörden nach Angaben von BKA-Präsident Holger Münch bereits früher wegen einer ähnlichen Aktion bekannt geworden. Der Mann sei schon vor zwei Jahren wegen des Ausspähens von Daten und wegen Vorbereitungen dazu aufgefallen, sagte Münch am Dienstag in Berlin. Zugleich betonte er, der 20-Jährige sei nicht vorbestraft.

Die Frage, ob der mutmaßliche Täter aus einem rechtsextremen Milieu komme, verneinte Münch. „Es gibt keine polizeilichen oder nachrichtendienstlichen Erkenntnisse, dass er in irgendeiner Form mit politischer motivierter Kriminalität vorher zu tun hatte.“ Auf Nachfrage betonten Münch wie auch Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) und der Präsident des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik, Arne Schönbohm, es gebe keine Indizien, dass der 20-Jährige staatliche Unterstützung bei seinen Aktionen gehabt habe. (dpa)
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Kai Portmann
Author Kai Portmann

994 aktive oder frühere Politiker betroffen

Von dem groß angelegten Datendiebstahl der vergangenen Wochen sind nach den bisherigen Erkenntnissen 994 aktive oder frühere Politiker betroffen. Das teilte der Präsident des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik, Arne Schönbohm, am Dienstag in Berlin mit. Besonders betroffen waren demnach in erster Linie Union und SPD sowie gemessen an der Zahl ihrer Abgeordneten auch Grüne und Linkspartei.

Die ausgespähten und im Internet verbreiteten Daten stammten demnach von 425 Politikern der CDU/CSU, 318 der SPD, 112 der Linkspartei, 111 der Grünen sowie 28 der FDP. Die AfD blieb verschont.

Ins Rollen kamen die Ermittlungen offensichtlich durch einen Anruf des Büros von SPD-Partei- und Fraktionschefin Andrea Nahles beim Lagezentrum des Bundeskriminalamts (BKA). Dieser sei am vergangenen Donnerstagabend dort eingegangen, sagte BKA-Präsident Holger Münch. (AFP)
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Imre Balzer

Seehofer warnt vor Sorglosigkeit im Umgang mit sensiblen Daten 

Bundesinnenminister Horst Seehofer hat die Bürger nach der massenhaften Veröffentlichung privater Daten von Politikern und Prominenten vor Sorglosigkeit im Umgang mit sensiblen Daten gewarnt. Zugleich kündigte er an, ein IT-Sicherheitsgesetz 2.0 noch in der ersten Jahreshälfte 2019 vorzulegen. Dabei solle es auch Verbesserungen beim Verbraucherschutz geben.

Wichtig sei ein „risikobewusstes Handeln„ jedes Einzelnen, sagte der CSU-Politiker am Dienstag in Berlin. Das betreffe Anwender, Nutzer und Anbieter gleichermaßen. Zunächst trage jeder im privaten Bereich selbst die Verantwortung für den sicheren Umgang mit dem Schutz von sensiblen Daten. Sorglosigkeit wäre vollständig fehl am Platze.

Die Behörden wollten die Bevölkerung aber zugleich besser vor Gefahren aufklären. Eine „totale Sicherheit“ gebe es aber nicht, sagte Seehofer.

Der Innenminister kündigte ein einheitliches IT-Sicherheitskennzeichen an, dadurch solle die IT-Sicherheit für Bürger sichtbar gemacht werden. Ein anderer wesentlicher Punkt sei die Zertifizierung der Geräte, zum Beispiel der Router. Die Bevölkerung solle erkennen, dass es sich um ein Gerät mit höchstmöglichen Sicherheit handle.

Nach der massenhaften Veröffentlichung der privaten Daten von Politikern sei der Schutz der Bevölkerung rund um die Uhr gewährleistet gewesen, sagte Seehofer. Die Behören arbeiteten mit Hochdruck an der Aufklärung des Falls. (dpa)
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Imre Balzer

Verdächtiger hat keine Schadsoftware eingesetzt

BKA-Präsident Holger Münch hat erklärt, dass der Beschuldigte keine Schadsoftware eingesetzt habe, sondern ausschließlich Methoden, um Passwörter zu überwinden. Münch zeigte sich zufrieden mit den Ermittlungen. Der Beschuldigte habe es den Beamten nicht zu schwer gemacht: "Wir können noch deutlich mehr", sagte er. 
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Imre Balzer

Quantitativ klein, aber wegen der Personengruppe ernst zu nehmen

BSI-Präsident Arne Schönbohm macht klar, dass es sich verglichen mit anderen Hacks quantitativ um einen kleinen Fall handelt. Aufgrund der Personengruppe und dem Umfang der Informationen sei der Fall aber ernst zu nehmen. Er betonte, dass die Regierungsnetze nicht betroffen seien.
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Kai Portmann
Author Kai Portmann

In Berlin 62 Personen von Datenklau betroffen

Die Zahl der in Berlin lebenden Betroffenen des Datenhacks liegt laut Berliner Polizei bei 62. Bis zum vergangenen Montag konnten 51 der Betroffenen erreicht werden, keine der Personen meldete Bedarf an einem persönlichen Sicherheitsgespräch an. Die Datennetze der Berliner Verwaltung waren von dem Hack nicht betroffen. „Es hat keinen Hack gegeben, die Daten sind sicher“, erklärte Senatssprecherin Claudia Sünder am Dienstag in Berlin. (Robert Kiesel)

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Imre Balzer

Seehofer wehrt sich bei Daten-Skandal gegen Vorwurf der Untätigkeit 

Innenminister Horst Seehofer (CSU) hat sich nach der vorübergehenden Festnahme eines 20-Jährigen im Zusammenhang mit der Online-Attacke auf Politiker und Prominente gegen den Vorwurf zu langer Untätigkeit gewehrt. Die zuständigen Behörden hätten „sehr rasch, sehr effizient und sehr gut rund um die Uhr gehandelt“, betonte Seehofer in Berlin bei einem gemeinsamen Auftritt mit dem Präsidenten des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), Arne Schönbohm, und dem Präsidenten des Bundeskriminalamts (BKA), Holger Münch.

Der Tatverdächtige sei schon am vergangenen Sonntag identifiziert worden, ergänzte Seehofer, der betonte: „Wir machen in so wichtigen Angelegenheiten also unsere Arbeit.“ Zugleich betonte der Innenminister, die Löschung der von dem mutmaßlichen Täter ins Internet gestellten Daten dauere weiterhin an. (dpa)
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Imre Balzer

Seehofer will Sicherheitsgesetz ins Kabinett bringen

Zum einen will der Innenminister ein Früherkennungswarnsystem einrichten, um zu verhindern, dass etwa ein Twitteraccount missbräuchliche Daten verbreitet. Zum anderen sollen die Bürgerinnen und Bürger weiter sensibilisiert werden. Seehofer will dazu noch im ersten Halbjahr 2019 ein Sicherheitsgesetz 2.0 ins Kabinett bringen. 
Auch soll das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik personell verstärkt werden: 250 zusätzliche Planstellen sind hierfür eingeplant. Auch das BKA wird personell verstärkt. Beides ist jedoch keine Reaktion auf den Cyberangriff, sondern war schon zuvor bewilligt. 
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Imre Balzer

Seehofer lobt Behörden 

Die zuständigen Behörden hätten "sehr rasch und sehr effizient" gearbeitet. Der Schutz der Bevölkerung sei rund um die Uhr gewährleistet gewesen. Die Aufklärung gehe weiter. Das BSI hat Informationen für Betroffene zur Verfügung gestellt.  

Eine Löschung der veröffentlichten Informationen sei erfolgt, jedoch sei es nicht auszuschließen, dass die Daten weiterkopiert worden seien und somit immer noch im Netz zu finden sein. 
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Kai Portmann
Author Kai Portmann

Seehofer gratuliert Ermittlern

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat den Sicherheitsbehörden zu ihrem schnellen Ermittlungserfolg nach dem groß angelegten Datendiebstahl gratuliert. "Durch die gute Zusammenarbeit der Zentralstelle für Internetkriminalität bei der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main, des Bundeskriminalamts, des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik und der Landespolizeibehörden wurde der mutmaßliche Täter schnell ermittelt", erklärte Seehofer am Dienstag in Berlin. (AFP)
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Imre Balzer

Verdächtiger nennt Ärger als Motiv für Hackerangriff

Der nach dem massiven Online-Angriff auf Politiker und Prominente vorübergehend festgenommene 20-Jährige hat in einer Vernehmung Ärger über Äußerungen seiner Opfer als Motiv für seine Taten genannt. Das teilte Oberstaatsanwalt Georg Ungefuk, der Sprecher der Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main, in Wiesbaden mit. Genauer wollte das BKA nicht auf die Motivation eingehen. 

Zudem habe er erklärt, dass er alleine gehandelt habe. Die bisherigen Ermittlungen hätten keine Hinweise auf eine Beteiligung weiterer mutmaßlicher Täter gegeben, ergänzte Ungefuk. Er gehe davon aus, dass der Beschuldigte Reue zeigt und "ein großes Nachdenken" einsetzt. (dpa)

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Imre Balzer

Zur Frage, warum der Verdächtige nicht in Untersuchungshaft genommen wurde

Laut Ungefuk lagen keine Haftgründe vor, da keine Fluchtgefahr oder Verdunkelungsgefahr besteht, also die Gefahr, das Beweismittel beiseite geschafft werden. Gerade für Heranwachsenden gelten besondere Anforderungen für Untersuchungshaft. Vorbestraft ist der Beschuldigte nicht. Das Ermittlungsverfahren bezeichnete Ungefuk als "aufwendig".
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Imre Balzer

Das BKA zu den Fähigkeiten und zur Motivation des Beschuldigten 

Ungefuk bestätigt, dass es sich um einen computeraffinen Mann handelt, der keine Ausbildung in dem Bereich hat, aber szenebedingte Kenntnisse hat. Wegen des Alters des Verdächtigen könnten nicht sehr viele Informationen preisgegeben werden. 

Hinweise auf politische Motive gibt es demnach nicht. 

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