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Medienbericht: AfD-Fraktion beschäftigt offenbar vorbestraften Sicherheitskoordinator
Der Mann soll Asylbewerber mit einer Schreckschusswaffe bedroht haben. 2024 wurde er verurteilt – nun arbeitet er offenbar im Bundestag.
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Die AfD-Bundestagsfraktion beschäftigt einem „Spiegel“-Bericht zufolge einen Mann als Koordinator für Sicherheit, der im Mai vergangenen Jahres wegen Bedrohung, Besitzes verbotener Gegenstände und Trunkenheit im Verkehr verurteilt wurde.
Demnach geht es um einen Fall aus dem Jahr 2022 in Friedrichshafen am Bodensee. Der Mann soll Bewohner einer Asylunterkunft beleidigt, mit einer Schreckschusswaffe bedroht und auch geschossen haben. Die Polizei soll ihn danach in angetrunkenem Zustand im Auto gestoppt und dabei einen griffbereiten Schlagstock, Tierabwehrspray und einen Schlagring gefunden haben.
Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Ravensburg bestätigte auf Anfrage ein Urteil des Landgerichts Ravensburg vom 22. Mai 2024 im Zusammenhang mit dem genannten Vorfall. Die genannte Person sei wegen Bedrohung in Tateinheit mit unerlaubtem Besitz verbotener Gegenstände sowie wegen vorsätzlicher Trunkenheit im Verkehr zu einer Gesamtgeldstrafe von 180 Tagessätzen zu je 50 Euro verurteilt worden. Nähere Auskünfte erteilte die Staatsanwaltschaft nicht.
Der vorbestrafte Mann ist laut „Spiegel“ Funktionär der AfD im Bodenseekreis, dem Wahlkreis von Parteichefin Alice Weidel und arbeitet dem Bericht zufolge seit mindestens 2024 für die AfD im Bundestag. Er habe dafür einen Hausausweis.
Ein Sprecher der AfD-Fraktion sagte auf Nachfrage, zu Personalangelegenheiten von Mitarbeitern gebe man grundsätzlich keine Auskunft. Die Bundestagsverwaltung antwortete dem Nachrichtenmagazin auf Anfrage, man könne „aus datenschutzrechtlichen Gründen“ keine Auskunft geben. (dpa)
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