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Frankreich-Afrika-Gipfel: Merkel kritisiert Mugabe scharf

Auf dem Frankreich-Afrika-Gipfel hat sich Bundeskanzlerin Angela Merkel mit ungewöhnlich deutlicher Kritik an Simbabwes Präsident Robert Mugabe zu Wort gemeldet.

Cannes - Die Nachbarn des Landes sollten sich zusammenschließen und ihren Einfluss geltend machen, um der unter Mugabe leidenden Bevölkerung zu helfen, sagte Merkel zum Auftakt des zweitägigen Treffens in Cannes. Deutschland betrachte die Lage in Simbabwe mit großer Sorge. Merkel verwies dabei unter anderem auf die Einschüchterung politischer Gegner des autokratisch herrschenden Mugabe.

Der 82-jährige Mugabe regiert das Land im Süden Afrikas seit der Unabhängigkeit von Großbritannien im Jahr 1980. Zuletzt wurde er 2002 im Amt bestätigt; internationale Beobachter hatten Wahlfälschungen beanstandet. Die Europäische Union verschob mehrfach einen seit Jahren geplanten EU-Afrika-Gipfel, weil Mugabe wegen Menschenrechtsverletzungen in Europa mit einem Einreiseverbot belegt ist. Andere afrikanische Länder wollen aber nicht an einem Treffen mit der EU teilnehmen, wenn der greise Staatschef nicht eingeladen wird.

Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) hatte vor wenigen Wochen klargemacht, dass eine Teilnahme Mugabes bei dem nun für Herbst anvisierten Gipfel weiter nicht gewünscht ist. Der bisher einzige EU-Afrika-Gipfel fand im Jahr 2000 in Kairo statt. Deutschland hat angekündigt, das Thema Afrika während seiner EU- und G-8-Präsidentschaft zu einem Schwerpunkt zu machen. (tso/AFP)

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