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Britischer Justizminister Dominic Raab

© Foto: Reuters/Jessica Taylor

Minister kündigt Deepfake-Gesetz an: Großbritannien will manipulierte intime Aufnahmen bestrafen

Laut offiziellen Zahlen wurde einem von 14 Erwachsenen in England und Wales bereits gedroht, intime Fotos der Person zu verbreiten. Ein neues Gesetz soll Verantwortliche zur Rechenschaft ziehen.

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Das Verbreiten pornografischer Fake-Inhalte, in denen Menschen mittels Bildmanipulation vermeintlich in intimer Weise gezeigt werden, soll in Großbritannien künftig strafbar werden.

„Wir müssen mehr tun, um Frauen und Mädchen vor Menschen zu schützen, die intime Fotos machen oder manipulieren, um sie zu demütigen“, sagte Justizminister Dominic Raab, der am Freitag die Gesetzesänderung ankündigte. Polizei und Strafverfolger sollten die notwendigen Befugnisse bekommen, um die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen und solchen Missbrauch zu verhindern.

Offiziellen Zahlen zufolge ist einem von 14 Erwachsenen in England und Wales bereits gedroht worden, dass intime Fotos der Person verbreitet würden. Mit der Reform, die als Teil eines sogenannten Online-Sicherheitsgesetz angelegt ist, soll außerdem das Anfertigen intimer Aufnahmen ohne Einverständnis stärker kriminalisiert werden - etwa die Installation versteckter Kameras.

Den Angaben zufolge tragen die Maßnahmen der Sorge Rechnung, dass mithilfe spezieller Software zunehmend Deepfakes erstellt werden. Dabei werden Bilder - oft pornografischer Natur - mit Aufnahmen einer bestimmten Person so verschmolzen und manipuliert, dass sie authentisch aussehen.

Im vergangenen Jahr habe eine Internetseite in einem Zeitraum von acht Monaten 38 Millionen Zugriffe verbucht, auf der „Frauen virtuell ausgezogen“ werden, hieß es in einer Regierungsmitteilung. (dpa)

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