zum Hauptinhalt
Katherina Reiche (CDU), Bundesministerin für Wirtschaft und Energie

© dpa/Fabian Sommer

Ministerium spricht von „privater“ Teilnahme: Katherina Reiche nahm wohl als „Ihre Exzellenz“ an VIP-Treffen teil

Einem Medienbericht zufolge nahm Reiche an einer Konferenz als „Ihre Exzellenz“ und „Bundesministerin für Wirtschaft und Energie“ teil. Mitorganisator war ihr Lebensgefährte Karl-Theodor zu Guttenberg.

Stand:

Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) steht wegen ihrer Teilnahme an einer VIP-Konferenz in Tirol, die sie ursprünglich nicht bestätigen wollte, unter Druck. Darüber berichtet der „Spiegel“ und stützt sich auf eine Veranstaltungsbroschüre, die das Medium aus Teilnehmerkreisen erhalten hat.

Reiche nahm dem Bericht zufolge im Oktober am Gipfel „Moving Mountains“ im österreichischen Seefeld teil, wo sich Politiker und Unternehmer trafen. Ihr Ministerium erklärte zuvor auf eine Kleine Anfrage der Grünen, Reiche sei „nicht als Bundesministerin“ bei dem Treffen gewesen.

Eine 80-seitige Broschüre der Konferenz stellt diese Darstellung infrage, wie der „Spiegel“ schreibt. Auf Seite 55 werde Reiche als „Ihre Exzellenz Katherina Reiche“ und „Bundesministerin für Wirtschaft und Energie“ aufgeführt. In der Teilnehmerliste steht ihr Name direkt unter dem des albanischen Premierministers Edi Rama, ebenfalls mit dem Titel „Seine Exzellenz“.

Mitorganisator der Konferenz war Reiches Lebensgefährter Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU). Sein Anwalt betonte, alle Gäste seien ausschließlich als Privatpersonen eingeladen worden. Eine Gästeliste mit Namen und Funktionen sei auch bei privaten Veranstaltungen üblich und „erst bei Ankunft der Gäste ausgegeben und nicht im Vorfeld an die Teilnehmer kommuniziert“ worden.

Das Bundeswirtschaftsministerium hält dennoch an seiner Darstellung fest. Reiche habe nicht in ihrer Funktion als Ministerin teilgenommen.

Der Grünen-Abgeordnete Andreas Audretsch wirft Reiche hingegen vor, Parlament und Öffentlichkeit bewusst getäuscht zu haben. Die Gästeliste zeige klar, dass sie „offiziell als Ministerin vor Ort“ gewesen sei. (Tsp)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })