Terrorismus: Mutmaßlicher PKK-Führungsfunktionär stellt sich
Ein 57-jähriger kurdischstämmiger Türke, der Mitte der 90er Jahre sechs Brandanschläge im südwestdeutschen Raum angeordnet haben soll, hat sich freiwillig bei der Polizei gemeldet.
Stand:
Karlsruhe/Berlin - Der Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs hatte bereits im September 1999 Haftbefehl gegen den Beschuldigten Muharrem A. erlassen. Beamte des Landeskriminalamtes Berlin nahmen ihn nun am 7. März 2007 fest, nachdem er sich überraschend gestellt hatte. Der Haftrichter des Amtsgerichts Berlin-Tiergarten ordnete am 8. März die Fortdauer der Untersuchungshaft an.
Der Beschuldigte soll sich von Februar 1994 bis April 1995 als Verantwortlicher der "PKK-Region Süd" an der damals bestehenden terroristischen Vereinigung innerhalb der PKK-Führung in Deutschland beteiligt haben. Bei einem Anschlag mit Molotow-Cocktails gegen die Hauptpost in Offenburg am 26. September 1994 war ein Schaden von 1,5 Millionen D-Mark (rund 767.000 Euro) entstanden. Die weiteren Brandanschläge richteten sich gegen vier Polizeidienststellen und eine Bankfiliale.
Die kurdische Arbeiterpartei PKK war 1993 in Deutschland vom damaligen Bundesinnenminister Manfred Kanther (CDU) verboten worden. Der Sprecher der Bundesanwaltschaft, Frank Wallenta sagte, dass noch nach "zahlreichen" ehemaligen Führungskadern der PKK gefahndet werde. (tso/ddp)
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