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Hat die Partei eine Zukunft? Die Linke steckt in der Krise.

© dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Nach Eklat bei Wahl der Doppelspitze: Mehrere Abgeordnete bleiben Klausur der Linksgruppe fern

Am Montag war es bei der Klausur der Linksgruppe im Bundestag zum Eklat gekommen. Die neue Doppelspitze wurde mit hauchdünner Mehrheit durchgesetzt. Am Tag danach zeigen sich wohl bereits die Folgen.

Tag zwei der Klausur, Tag eins für die neu gewählte Spitze: Am Dienstag will die Linksgruppe im Bundestag weitere Weichen für die parlamentarische Arbeit stellen. Allerdings: Einige Abgeordnete sind gar nicht anwesend.

Kurz nach offiziellem Sitzungsstart, bevor sich die Türen des Saals für die Berichterstattenden schlossen, waren viele Plätze noch leer. Anwesend waren Ates Gürpinar und Clara Bünger, die am Montag erfolglos ihre Bereitschaft erklärt hatten, einen Posten in der Doppelspitze zu übernehmen.

Viele der Abgeordneten, die zu ihren Unterstützern gerechnet werden, waren hingegen gar nicht erst gekommen. Anwesend waren immerhin die beiden Parteivorsitzenden Martin Schirdewan und Janine Wissler, Letztere ist auch Abgeordnete.

Meinungsäußerung durch Abwesenheit? Denkbar, dass so mancher den Eindruck hat, auf seine Meinung und seinen Input käme es offensichtlich nicht mehr an. Der Sitzung aktiv fernzubleiben, wäre ein unmissverständliches Zeichen des Protests.

Ein Sprecher der Gruppe sagte hingegen am Rande der Sitzung, einige Personen würden zwar fehlen, aber entschuldigt. Als Gründe nannte er Krankmeldungen und wichtige andere Termine. Zu Beginn der Sitzung seien mehrere Abmeldungen bekannt gegeben worden.

Am Montag hatte die Gruppe eine neue Spitze gewählt. Das Lager mit mehr Nähe zum bisherigen Vorsitzenden Dietmar Bartsch nahm einen Eklat in Kauf und setzte beide Wunschpersonalien durch: Heidi Reichinnek und Sören Pellmann. Sowohl Reichinnek als auch Pellmann wurden mit denkbar knapper Mehrheit von 14 zu 13 Stimmen gewählt.

Das Lager mit größerer Nähe zur Parteiführung rund um die Kandidierenden Clara Bünger und Ates Gürpinar ging hingegen leer aus.

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