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Liz Truss.

© Foto: Henry Nicholls

Update

Nach nur sechs Wochen im Amt: Britische Premierministerin Liz Truss tritt zurück

Nach einem Chaosabend im britischen Parlament und zahlreichen Rücktritten zieht Liz Truss die Konsequenzen. Bereits in der kommenden Woche soll die Suche nach einem Nachfolger laufen.

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Die britische Premierministerin Liz Truss tritt zurück. Das sagte sie am Donnerstag bei einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz in der Londoner Downing Street.

„Ich habe mit dem König gesprochen, um ihm mitzuteilen, dass ich als Chefin der Konservativen Partei zurücktrete“, sagte Truss. Als Premierministerin will sie noch im Amt bleiben, bis eine Nachfolge gefunden ist. Dieser Prozess solle bereits innerhalb der kommenden Woche ablaufen, so die scheidende Regierungschefin.

Die konservative Regierungschefin, die erst seit sechs Wochen im Amt ist, galt als schwer angeschlagen. Seit Tagen wurde über einen baldigen Rücktritt spekuliert. Die 47-Jährige hatte um ihren Posten gekämpft, seit sie mit geplanten Steuererleichterungen ein Finanzchaos ausgelöst hatte.

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Truss musste eine politische 180-Grad-Wende hinlegen und verlor innerhalb einer Woche zwei ihrer wichtigsten Minister, Kwasi Kwarteng als Finanzminister und Suella Braverman als Innenministerin.

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Rund 24 Stunden vor ihrem Rücktritt hatte sie noch im britischen Unterhaus beteuert, nicht aufgeben zu wollen und „eine Kämpferin“ zu sein. Nun wies sie zwar auf die schwierigen ökonomischen Zeiten und die politische Instabilität auf dem ganzen Kontinent hin, räumte aber auch ein, unter den aktuellen Bedingungen ihre Vision des radikalen Wirtschaftswachstums nicht mehr umsetzen zu können.

Umfragen zufolge liegen die Konservativen etwa 30 Prozentpunkte hinter der oppositionellen Labour-Partei. Bei dem Forschungsinstitut YouGov ist Truss die unbeliebteste Regierungschefin seit dem Beginn der Erhebungen. 

Truss war nach ihrer Ernennung zur Regierungschefin noch von der inzwischen verstorbenen Queen Elizabeth II. empfangen worden.

© REUTERS/Pool/Jane Barlow

Truss hatte Anfang September die Nachfolge von Boris Johnson angetreten, der nach mehreren Skandalen und Eklats auf Druck der eigenen Partei zurückgetreten war. Kein Premierminister oder Premierministerin war kürzer im Amt als sie.

Johnson selbst soll Berichten zufolge eine erneute Kandidatur für den Posten planen. Das berichteten die Zeitungen „Times“ und „Telegraph“ am Donnerstag unter Berufung auf nicht genannte Quellen. Johnson glaube, eine Kandidatur sei im „nationalen Interesse“, hieß es in der „Times“.

Das britische Pfund wertete nach der Ankündigung auf: Der Kurs legte um knapp ein Prozent zum Dollar zu. Der britische Aktienmarkt legte ebenfalls um rund ein Prozent zu. (dpa/Reuters)

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