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Zentrale der Diplomatie: das Auswärtige Amt am Werderschen Markt in Berlin.

© imago/Stylbruch

Nach scharfer Kritik an Baerbock: Bismarck-Zimmer befindet sich jetzt in Bonn

Die Bismarck-Familie hatte sich empört über die Saalumbenennung im Auswärtigen Amt gezeigt. Nun gibt es offenbar einen neuen Raum in einer Dependance in Bonn.

Das Auswärtige Amt (AA) würdigt weiterhin den ehemaligen Reichskanzler Otto von Bismarck, der das Amt einst gegründet hatte. Wie der „Spiegel“ berichtet, ist unverändert ein Tagungsraum des Amtes nach ihm benannt, dort hängt auch ein Porträt des „Eisernen Kanzlers“.

Erben der Familie Bismarck und die „Bild“ hatten kürzlich Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) scharf kritisiert, weil das AA das sogenannte „Bismarck-Zimmer“ in seiner Berliner Zentrale in „Saal der Deutschen Einheit“ umbenannt und ein Porträt Bismarcks von dessen Hausmaler Franz von Lenbach aus dem Raum entfernt hatte.

„Das Gemälde von Otto von Bismarck als Gründer des Auswärtigen Amtes und auch erster Leiter dieses Amtes im Bismarck-Zimmer abzuhängen und auch das Zimmer umzubenennen, zeugt davon, dass Baerbock für Deutschland kein Geschichtsbewusstsein hat“, wurde der Nachkomme des ersten deutschen Reichskanzlers, Alexander von Bismarck, in der „Bild“ zitiert.

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Bismarck-Zimmer befindet sich nun in Bonn

Das nun noch vorhandene „Bismarck-Zimmer“ befindet sich in der ehemaligen Bonner Zentrale des AA, die unverändert zu den Liegenschaften des Ministeriums zählt und von diesem auch genutzt wird.

Bei der dort gehängten Darstellung Bismarcks handelt es sich um eine Kopie des Lenbach-Originals, das in Berlin entfernt worden ist. Möglicherweise wird die Kopie in Bonn bald durch das Original ersetzt. Nach Angaben des AA steht die Entscheidung über die Zukunft des echten Lenbachs aus. Bis dahin werde das Original im Kunstdepot „sachgerecht zwischengelagert“.  

Wie der „Spiegel“ berichtet, betrieb vor allem Staatssekretär Andreas Michaelis die Distanzierung des Amtes von Bismarck. Er hatte 2018 erstmals eine Umbenennung des Raumes in Berlin angestrebt.

Baerbock hat die Entscheidung über die Umbenennung des Berliner Bismarck-Zimmers dem Vernehmen nach der sogenannten Direktoren-Runde freigestellt, die den Raum fast ausschließlich nutzt. In einer Abstimmung votierte jeweils nur eine Minderheit für Bismarck oder auch Walther Rathenau, einst Außenminister in der Weimarer Republik.

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