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Politik: Nachbeben und Regenfälle behindern Hilfe Versorgung der Opfer auf Sumatra verzögert sich

Eine Serie von Nachbeben hat erneut die Krisenregion in Südasien erschüttert. Zudem haben starke Regenfälle die Arbeit von Hilfsorganisationen auf der von der Katastrophe am stärksten betroffenen indonesischen Insel Sumatra erschwert.

Eine Serie von Nachbeben hat erneut die Krisenregion in Südasien erschüttert. Zudem haben starke Regenfälle die Arbeit von Hilfsorganisationen auf der von der Katastrophe am stärksten betroffenen indonesischen Insel Sumatra erschwert. Aber auch logistische Probleme behindern die deutsche Hilfe in der Provinz Aceh auf Sumatra. Zwar landeten am Samstag im indonesischen Medan ein von der Bundeswehr gechartertes AntonowFrachtflugzeug mit Teilen einer mobilen Krankenstation, die die Soldaten in Aceh aufbauen wollen, und eine Iljuschin des Technischen Hilfswerks (THW). Eine weitere Iljuschin wurde in Medan allerdings abgewiesen. Das THW benötigt die Fracht zur Verbesserung der Trinkwasserversorgung in Aceh; fünf Lufttransporte sollen eingesetzt werden.

Nach Angaben des indonesischen Außenministerium ist der Flughafen überlastet, Hilfsflüge aus aller Welt landen dort zwischen. Schon am Freitag hatten zwei THW-Maschinen abdrehen müssen. Medan in Nordsumatra ist die Zwischenstation auf dem Weg in die Krisenprovinz Aceh. Die nun abgewiesene THW-Iljuschin steuerte stattdessen die malaysische Hauptstadt Kuala Lumpur an. Dort wurde die Fracht entladen; was jetzt mit dem Material geschehen soll, ist unklar. Der Flugzeugbetreiber will offenbar unter Berufung auf geschlossene Verträge nicht weiter versuchen, es nach Sumatra zu bringen.

Der Flugverkehr in der Region war in den vergangenen Tagen zusätzlich durch die Besuche von US-Außenminister Colin Powell und UN-Generalsekretär Kofi Annan belastet worden. Aus Sicherheitsgründen war der einzige Flughafen in Banda Aceh daher vorübergehend geschlossen worden.

Dass von THW und Bundeswehr gecharterte Großflugzeuge in Medan nicht immer eine Landeerlaubnis erhielten und bislang auch nicht direkt nach Banda Aceh fliegen konnten, verzögert deutsche Hilfe enorm. Erst gab es keine Landegenehmigung in Banda Aceh, dann weigerten sich Betreiber. Die Landebahn des dortigen Flughafens ist für Antonow-Frachter zu kurz. Maschinen vom Typ Iljuschin könnten zwar landen, aber offenbar gibt es Streit zwischen dem THW und der beauftragten Chartergesellschaft. Die Bundeswehr scheint andere vertragliche Regelungen getroffen zu haben, eine von ihr gemietete Iljuschin wird am Sonntag in Banda Aceh erwartet.

Zwischen Medan und Banda Aceh liegen gut 400 Kilometer. Zunächst war vorgesehen, Material über den Landweg zu befördern. Nun aber ist entschieden, eine Fähre zu nutzen, die große LKW aufnehmen kann. Das Schiff soll von Medan zu einem Hafen fahren, der 20 Kilometer südöstlich von Banda Aceh liegt. Dort wird in der kommenden Woche auch das deutsche Marineschiff „Berlin“ erwartet, das medizinische Einrichtungen an Bord hat.

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