Politik: Neue Proteste in Moskau: Gorbatschow will im NTW-Streit vermitteln
Schon vor Beginn der Wahlen im südamerikanischen Peru scheint eines bereits klar zu sein: Es wird in den kommenden Wochen eine Stichwahl zwischen den beiden bestplazierten Kandidaten geben. Keiner der Politiker, die sich zur Wahl stellen, kann mit der absoluten Mehrheit rechnen.
Schon vor Beginn der Wahlen im südamerikanischen Peru scheint eines bereits klar zu sein: Es wird in den kommenden Wochen eine Stichwahl zwischen den beiden bestplazierten Kandidaten geben. Keiner der Politiker, die sich zur Wahl stellen, kann mit der absoluten Mehrheit rechnen. In den Meinungsumfragen führt weiterhin der linksgerichtete Alejandro Toledo, der auch bei den letzten Präsidentschaftswahlen der aussichtsreichste Kandidat war. Vor einem Jahr boykottierte er jedoch den Urnengang, weil er seinem Gegner, dem damaligen Präsidenten Alberto Fujimori, Wahlbetrug vorwarf.
Nach der Flucht Fujimoris in das japanische Exil im vergangenen November hat sich die Lage radikal geändert. Peru hat mit der jetzigen Wahl die Chance auf einen demokratischen Neuanfang. Der 51-jährige Toledo kann mit 37 Prozent der Stimmen rechnen. Doch ist sein Ansehen durch mehrere Skandale angekratzt. So soll er während des letzten Wahlkampfs von der Polizei in einem Hotelzimmer mit drei Frauen aufgefunden und positiv auf Kokain getestet worden sein. Diese Vorwürfe bestreitet Toledo jedoch. Es seien nur rassistische Unterstellungen seiner weißen Gegner, denn Toledo ist Sohn eines indianischen Maurers.
Seine größte Gegnerin, die Christdemokratin und frühere Kongressabgeordnete Lourdes Flores, hat dagegen im Wahlkampf einen großen Vorteil: Sie kann auf ihre weiße Weste verweisen. So taucht sie im Gegensatz zu vielen anderen Politikern des Landes nicht auf Videos auf, die Bestechungen aus der Ära Fujimori dokumentieren und von einem Berater des Ex-Präsidenten aufgenommen wurden.