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Hillary Clinton

© dpa

US-Vorwahlen: Neuerlicher Rückschlag für Clinton

Die Demokraten haben sich auf einen typischen Kompromiss über die Vorwahlen in Michigan und Florida geeinigt: Die Bundesstaaten sollen am Parteitag teilnehmen dürfen, ihr Stimmrecht aber wird halbiert. Für Hillary Clinton ist das ein weiterer Rückschlag.

Nach einer turbulenten Debatte hat die Parteiführung der US-Demokraten am Samstag über die Wertung der umstrittenen Vorwahlen in den Bundesstaaten Florida und Michigan entschieden. Demnach sollen die Delegierten beider Staaten nur zur Hälfte gewertet werden. US-Fernsehkommentatoren betrachteten dies als Rückschlag für die frühere First Lady Hillary Clinton.

Clinton, die die volle Zulassung der Delegierten gefordert hatte, behielt sich einen Einspruch gegen die Entscheidung vor. Diese bringt ihr im Kampf um die Präsidentschaftskandidatur zwar mehr Delegierte als ihrem Rivalen Barack Obama, kann aber dessen Vorsprung nicht wettmachen. Nach der Entscheidung sind nun 2118 Delegierte nötig, um die Nominierung zu sichern. Obama kommt nach der neuen Berechnung auf 2050 Parteienvertreter, seine Konkurrentin auf 1877.

Clinton kann Vorsprung Obamas nicht einholen

Ein interner Ausschuss der Partei hatte sich in einem Hotel in Washington getroffen, um über die umstrittenen Wahlergebnisse aus Florida und Michigan zu beraten. Da diese ihre Vorwahlen entgegen den Vorschriften schon im Januar organisiert hatten, wurden die Delegierten von der Parteiführung vom Nominierungsparteitag ausgeschlossen. Weder Clinton noch Obama machten dort Wahlkampf, in Michigan stand Obamas Name nicht einmal auf den Wahlzetteln.

Clinton ging aus beiden Abstimmungen als Siegerin hervor. Als sich in den vergangenen Wochen ein immer deutlicherer Vorsprung Obamas im Rennen um die Kandidatur abzeichnete, forderte die New Yorker Senatorin, dass Florida und Michigan doch mitstimmen dürfen. Die Zulassung Floridas beschloss der Ausschuss einstimmig, die Einladung Michigans wurde mit 19 zu acht Stimmen entschieden.  Clinton-Berater Harold Ickes sagte nach der Entscheidung, die Senatorin behalte sich das Recht vor, einen weiteren Parteiausschuss in der Sache anzurufen, der im Juli die letzten Vorbereitungen für die Kandidatenkür trifft.

Der Nominierungsparteitag findet im August in Denver im US-Bundesstaat Colorado statt. Auf ihm werden jetzt auch alle Delegierten und Superdelegierten aus Michigan und Florida vertreten sein, die aber jeweils nur über eine halbe Stimme verfügen. (nim/AFP/dpa)

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