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Politik: Nicht überzeugt

Die arabische Presse urteilte fast einhellig über die Beweise gegen den Irak, die USAußenminister Colin Powell am Mittwoch dem UN-Sicherheitsrat vorgelegt hatte: „Nicht überzeugend.“ Gleichzeitig ging man davon aus, dass mit Powells Präsentation der Countdown für den Krieg gegen den Irak begonnen hat.

Die arabische Presse urteilte fast einhellig über die Beweise gegen den Irak, die USAußenminister Colin Powell am Mittwoch dem UN-Sicherheitsrat vorgelegt hatte: „Nicht überzeugend.“ Gleichzeitig ging man davon aus, dass mit Powells Präsentation der Countdown für den Krieg gegen den Irak begonnen hat. Die libanesische Tageszeitung „Al Kifah al Arabi" titelte mit „Powells Beweise mangelt es an Beweiskraft“. Die syrische Regierungszeitung „Al Baath“ erklärte, Powell habe „Hypothesen und persönliche Ansichten in aggressiver Art und Weise vorgetragen“. Die „unbestätigten Informationen“ müssten von den UN-Inspekteuren objektiv geprüft werden. Die „Jordan Times“ findet jedoch, auch wenn die Beweise Powells echt wären, würden sie weder beweisen, dass der Irak die UN-Resolution nicht erfüllt noch „dass er eine reale Gefahr für irgend jemanden darstellt“. Die Fragen, die durch die amerikanischen Angaben aufgekommen seien, könnten nur die Inspekteure beantworten. Die angeblichen Verbindungen Bagdads zu Al Qaida stießen in der „Jordan Times“ auf größte Verwunderung: Diese Behauptungen widersprächen allen bisherigen Angaben westlicher Geheimdienste. Stellvertretend für die eher schweigsamen arabischen Regierungen erklärte auch der Generalsekretär der Arabischen Liga, Amr Mussa, die neuen amerikanischen Informationen seien „unzureichende Beweise“ und müssten von den Inspekteuren geprüft werden. Die arabische Presse geht trotz der in ihren Augen schwachen amerikanischen Beweise davon aus, dass die USA auf jeden Fall in den Krieg ziehen werden.an

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