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Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) lässt sich im Herbst 2015 mit einem Flüchtling fotografieren.

© dpa

Casdorffs Agenda: Nie kam die Kanzlerin einer Entschuldigung näher

Mit ihrer Rede zur Flüchtlingskrise hat Merkel den Menschen das Gefühl vermittelt: Die Kanzlerin hat verstanden!

Schnell gesagt ist nicht schnell gemacht - so lautet Angela Merkels Formel zur Behandlung der Flüchtlingskrise. Allerdings hat sie jetzt, im Angesicht der Niederlage ihrer CDU in Berlin und des anhaltenden Drucks der CSU aus München, dazu noch etliches gesagt. Aber mehr als der weiten Teils bekannte Inhalt zählt der Zeitpunkt. Er schafft, in derart gesammelter, ja geballter Form einer zwölfminütigen Rede ein Momentum. Und dieses Gefühl: Die Kanzlerin hat verstanden! Verstanden, dass sie die Menschen in ihrem Verständnis überfordert hat, weil ihre Erklärungen zum Flüchtlingsthema so waren, wie sie im Wesentlichen sind: rational. Dabei haben die 50 Prozent der Bürger, die Angela Merkel als Regierungschefin behalten wollen, auf dieses Zeichen gewartet, eines, das Einvernehmen signalisiert. Nie kam die Kanzlerin einer Entschuldigung näher. Und die ist, nach allem, was war und wie sie ist, ja auch nicht so schnell gesagt.

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