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Die neue nordkoreanische Außenministerin Choe Son Hui im März 2019.

© LUONG THAI LINH / POOL / AFP

Vertraute von Kim Jon Un: Nordkorea hat erstmals eine Außenministerin

Die neue Spitze der nordkoreanischen Außendiplomatie ist erstmals weiblich. Schon 2019 sorgte die Karrierediplomatin Choe international für Aufsehen.

Nordkorea hat eine Karrierediplomatin und erfahrene Unterhändlerin in Gesprächen mit den USA, Choe Son Hui, zur Außenministerin ernannt. Die bisherige Vizeaußenministerin wurde bei einer Plenarsitzung des Zentralkomitees der herrschenden Arbeiterpartei befördert, berichteten die staatlich kontrollierten Medien am Samstag.

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Somit leitet Choe künftig als erste Frau des weithin abgeschotteten Staats das Ministerium. Sie ersetzt als neue Ressortchefin den ehemaligen Armeeoffizier Ri Son Gwon, der vor seinem Ministerposten die Gespräche mit Südkorea geführt hatte.

Schon als Vizeministerin galt die 1964 geborene Choe als eine der wenigen Frauen, die in der Machtelite Nordkoreas einen hohen Posten innehatten.

Die Karrierediplomatin, die fließend Englisch spricht, war eine enge Beraterin Kims in den Atomgesprächen mit den USA und begleitete ihn 2018 auch zum Gipfeltreffen mit dem damaligen US-Präsidenten Donald Trump. Auch begleitete sie Kim im April 2019 bei seinem ersten Staatsbesuch in Russland.

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Nach dem gescheiterten Gipfeltreffen von Kim und Trump in Hanoi 2019 machte sie bei einer seltenen Pressekonferenz die USA für das Scheitern der Gespräche verantwortlich. „Ich denke, die Vereinigten Staaten haben mit der Ablehnung unserer Vorschläge eine einmalige Gelegenheit verpasst“, sagte sie damals.

Sorge vor nordkoreanischen Atomtests steigt

Welche Folgen die Beförderung Choes für die Verhandlungen über das Atomwaffenprogramm Nordkoreas haben könnten, ist noch unklar. Ihre Ernennung erfolgte zu einem Zeitpunkt, da die Spannungen nach einer Reihe von Tests mit atomwaffenfähigen Raketen durch Nordkorea in diesem Jahr wieder steigen.

In den vergangenen Monaten schlug Pjöngjang mehrere Gesprächsangebote Washingtons aus. So befürchten die USA und Südkorea, Nordkorea könnte erstmals seit 2017 bald wieder einen neuen Atomtest vornehmen.

Bei der jüngsten Sitzung des Zentralkomitees sprach Kim den Berichten zufolge von einem „sehr ernsten“ Sicherheitsumfeld für das Land und dass es nötig sei, die Verteidigungsfähigkeiten zu verstärken. Auf die USA ging er dabei nicht direkt ein.

Durch mehr als 20 nordkoreanische Raketentests seit Jahresbeginn hat sich auch die angespannte Lage auf der koreanischen Halbinsel zuletzt weiter verschärft. Nach Angaben des Generalstabs der südkoreanischen Armee testete Nordkorea zuletzt am Sonntag acht Kurzstrecken-Raketen. (dpa, AFP)

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