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Protest gegen die Manöver von Südkorea und den USA gibt es auch in Südkorea selbst.

© EPA/Jeon Heon-Kyun

Koreanische Halbinsel: Nordkorea reagiert mit Raketentests auf Manöver des Südens

Die alljährlichen militärischen Übungen von Südkorea und den USA auf der koreanischen Halbinsel haben die erwartete Reaktion aus Nordkorea bekommen: Das Regime in Pjöngjang lässt Kurzstreckenraketen ins Meer feuern und droht mit "erbarmungslosen Schlägen".

Mit Raketentests und kriegerischen Tönen hat Nordkorea auf den Beginn gemeinsamer Manöver der Streitkräfte der USA und Südkoreas reagiert. Zwei Kurzstreckenraketen seien von der Westküste Nordkoreas aus in Richtung Japanisches Meer (Ostmeer) geflogen, teilte der Generalstab der südkoreanischen Armee am Montag mit. Die Raketen hätten eine Reichweite von etwa 500 Kilometern gehabt. Es habe sich vermutlich um Raketen des Typs Scud gehandelt.

Beide koreanischen Staaten warfen sich gegenseitig Provokation vor.  Ungeachtet der Proteste aus Nordkorea begannen die USA und Südkorea wie geplant die fast zweimonatigen Feldübungen unter dem Namen „Foal Eagle“ sowie die zwölftägige Kommando-Schulung „Key Resolve“. Beide Seiten hatten zuvor Vorwürfe Nordkoreas zurückgewiesen, die jährlichen Frühjahrsübungen dienten der Vorbereitung eines Angriffs. An den Manövern nehmen nach Berichten südkoreanischer Medien etwa 220.000 Soldaten teil. Die USA haben 28.500 Soldaten in Südkorea zur Abschreckung Nordkoreas stationiert.

Es ist nicht unüblich, dass Nordkorea auf amerikanisch-südkoreanische Militärmanöver mit Raketentests und eigenen Manövern antwortet. Südkoreas Generalstab bezeichnete die jüngsten Tests des Nachbarlandes als Provokation.

"Erbarmungslose Schläge"

Nordkoreas Volksarmee warnte angesichts der Militärmanöver in Südkorea davor, dass sich die Lage auf der koreanischen Halbinsel an den Rand eine Kriegs hin zu bewege. Den USA wurde eine feindselige Politik unterstellt. „Die einzigen Mittel, mit Aggressionen und Krieg der US-Imperialisten und ihren Anhängern umzugehen, sind weder Dialog noch Frieden. Sie sollten allein mit erbarmungslosen Schlägen beantwortet werden“, zitierten offizielle Medien einen Armeesprecher.

Im Januar hatte Nordkorea einen vorläufigen Verzicht auf neue Atomwaffentests angeboten, falls die USA ihre Militärmanöver mit Südkorea aussetzen. Washington lehnte das Angebot jedoch als „indirekte Drohung“ mit einem neuen Atomtest ab. Die Spannungen haben sich in den vergangenen Jahren regelmäßig erhöht, wenn die USA und Südkorea umfangreiche Militärübungen abhalten. Vor zwei Jahren hatte Nordkorea unter anderem mit einem atomaren Erstschlag gedroht.

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