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Sahra Wagenknecht ist Gründerin der nach ihr benannten Partei. (Archivbild)

© Monika Skolimowska/dpa

Update

Bekommt das BSW eine neue Spitze?: Sahra Wagenknecht nennt Spekulationen über Rückzug „Unsinn“ – bleibt aber vage

Seit Wochen wird über einen Abtritt der BSW-Vorsitzenden gemunkelt. Jetzt meldet sie sich selbst zu Wort. Sie wolle sich weiter „in führender Position“ engagieren.

Stand:

Parteigründerin Sahra Wagenknecht will sich nach eigenen Worten auch künftig in führender Position für das BSW engagieren. „Es ist Unsinn, wenn von einem Rückzug berichtet wird“, antwortete Wagenknecht auf die Frage der Deutschen Presse-Agentur, ob es zutreffe, dass sie nicht mehr für den Parteivorsitz kandidieren werde. „Ich werde mich weiter in führender Position im BSW engagieren“, so Wagenknecht. In welcher Position, ließ sie aber offen. 

Der „Spiegel“ hatte zuvor berichtet, dass die Partei sich auf einen möglichen Rückzug von Gründerin Sahra Wagenknecht vom Parteivorsitz vorbereitet. Beim Parteitag Anfang Dezember könnte eine neue Doppelspitze gebildet werden, meldete das Nachrichtenmagazin am Freitag.

Die Meldung deckt sich mit Informationen der Deutschen Presse-Agentur. Allerdings hieß es von Vertrauten Wagenknechts, intern liefen noch Gespräche. Offiziell will das Bündnis Sahra Wagenknecht seine künftige Spitze am Montag bei einer Pressekonferenz vorstellen.

Über einen möglichen Rückzug Wagenknechts vom Bundesvorsitz wird seit Wochen spekuliert. Aus der Partei heißt es aber, so oder so werde die 56-Jährige weiter eine führende Rolle für das BSW spielen und sich in künftigen Wahlkämpfen einbringen. Für das BSW ist sie die prägende Figur und bei weitem das bekannteste Gesicht.

Politische Zukunft lange in der Schwebe

Wagenknecht war im Oktober 2023 nach langem Streit aus der Linken ausgetreten und hatte Anfang 2024 das Bündnis Sahra Wagenknecht gegründet.

Nach Erfolgen bei der Europawahl und den Landtagswahlen in Ostdeutschland 2024 kam im Februar 2025 der Dämpfer: Das BSW verfehlte bei der vorgezogenen Neuwahl extrem knapp den Einzug in den Bundestag.

Wer nicht im Bundestag ist, ist in der deutschen Politik kein relevanter Faktor mehr.

Sahra Wagenknecht

Schon vor der Bundestagswahl hatte Wagenknecht der dpa gesagt: „Die Wahl ist natürlich auch die Entscheidung über meine politische Zukunft.“ Und weiter: „Wer nicht im Bundestag ist, ist in der deutschen Politik kein relevanter Faktor mehr.“

Nach dem Misserfolg im Februar machte sie aber dann doch als Bundesvorsitzende weiter. Co-Chefin blieb Amira Mohamed Ali.

Name künftig ohne Wagenknecht

Entschieden ist inzwischen, dass die Partei den Namen der Gründerin ablegt. Beim Kürzel BSW soll es bleiben, doch soll die Langform nicht mehr für Bündnis Sahra Wagenknecht stehen.

Nach einem Vorschlag der Parteispitze soll der volle Name künftig „Bündnis Soziale Gerechtigkeit und Wirtschaftliche Vernunft“ heißen. Das letzte Wort darüber hat der BSW-Parteitag. Nötig ist eine Zweidrittelmehrheit.

Ob die Partei ohne die sehr starke Personalisierung und ohne Wagenknechts Namen punkten kann, ist offen. Die Gruppierung hatte zuletzt nur etwa 5.000 Mitglieder und will bis Jahresende auf 10.000 wachsen. Intern gibt es Streitigkeiten, ob und wie man in einzelnen Ländern mitregieren möchte.

Wagenknecht hat die Regierungsbeteiligung in Thüringen kritisiert. Das führte zum Konflikt mit BSW-Landeschefin Katja Wolf, die die Koalition mit CDU und SPD richtig findet. (dpa)

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