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Holocaust-Gedenken: Peres bei Auschwitz-Marsch

Rund 8.000 junge Juden aus aller Welt haben am Dienstag im ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz am XV. "Marsch der Lebenden" teilgenommen.

Warschau/Auschwitz/Tel Aviv - Auch in Israel gedachten die Menschen am Holocaust-Gedenktag in landesweiten Zeremonien der sechs Millionen jüdischen NS-Opfer.

In einem Schweigemarsch zogen die Jugendlichen, von denen viele israelische Flaggen um die Schultern trugen, durch das Lagertor von Auschwitz mit seiner zynischen Losung «Arbeit macht frei». An der Spitze der Teilnehmer des Marsches gingen Friedensnobelpreisträger Schimon Peres und der stellvertretende polnische Parlamentspräsident Bronislaw Komorowski.

Einige der Jugendgruppen aus Israel, Europa, Nord- und Südamerika wurden von ehemaligen Lagerhäftlingen begleitet. «Am wichtigsten ist die Wahrheit über die Erlebnisse der Häftlinge», sagte der ehemalige Auschwitz-Insasse Jerzy Kowalewski. «Wir wollen nicht, dass solche Zeiten zurückkehren.»

Der seit 1988 organisierte «Marsch der Lebenden» führt von Auschwitz zum etwa drei Kilometer entfernten Birkenau, dem größten der nationalsozialistischen Vernichtungslager. Allein in Auschwitz-Birkenau wurden 1,1 bis 1,5 Millionen Menschen ermordet, die meisten von ihnen Juden.

In Israel heulten am Dienstag zwei Minuten lang die Sirenen, um an die Opfer zu erinnern. Der israelische Staatspräsident Mosche Katzav nahm an einer Kranzniederlegung in der Holocaust-Gedenkstätte Jad Vaschem teil. Er hatte die Weltöffentlichkeit am Montagabend aufgerufen, die atomare Bedrohung durch den Iran nicht zu ignorieren. «Die schändlichen Äußerungen, die wir heute aus den totalitären Regimes in der muslimischen Welt hören, erinnern auf schlimme Weise an dunkle Zeiten, vor nur 70 Jahren», sagte Katzav. (tso/dpa)

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