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Krisengespräch: Präsidenten Afghanistans und Pakistans treffen Obama

Dreiergipfel in Washington: US-Präsident Barack Obama trifft heute mit seinen Amtskollegen aus Pakistan und Afghanistan, Asif Ali Zardari und Hamid Karsai, zusammen. Anlass ist die instabile Lage in beiden Ländern.

Das Erstarken der Taliban steht eindeutig im Zentrum der Gespräche in Washington. Obama trifft zunächst mit den Staatschefs aus Pakistan und Afghanistan zu Einzelgesprächen zusammen. Die Taliban konnten in den vergangenen Monaten ihre Basis in Pakistan und Afghanistan erheblich ausbauen. Obama äußerte sich mehrfach tief besorgt über die Entwicklung und ordnete die Entsendung weiterer 20 000 Soldaten nach Afghanistan an.

Die Sorge, dass pakistanische Atomwaffen in die Hände von Extremisten fallen könnten, versuchte Zardari zu zerstreuen. Die Nuklearwaffen "befinden sich in sicheren Händen", sagte er. Zwar hätten die Taliban kürzlich lediglich 100 Kilometer vor der Hauptstadt Islamabad gestanden. Dennoch werde es keine Machtübernahme durch die Taliban geben. "Wir haben eine 700.000 Mann starke Armee. Wie könnten sie (die Taliban) die Macht übernehmen?", erboste sich Zardari in einem Interview des TV-Senders CNN am Dienstag.

Zugleich widersprach Zardari Berichten, wonach es innerhalb der pakistanischen Streitkräfte Sympathisanten der Taliban gebe. Auch sei seine Regierung nicht bedroht. Allerdings forderte Zardari stärkere Unterstützung der internationalen Gemeinschaft. Von den USA verlangte Zardari die Lieferung unbemannter Drohnen, mit denen die US-Armee bereits Ziele in Pakistan beschießt.

Der afghanische Staatschef Karsai verlangte bei einem Vortrag am Dienstag im Brookings-Institut in Washington ein schärferes Vorgehen gegen Talibankämpfer in Pakistan. Die Taliban dürften nicht länger Rückzugsgebiete im pakistanischen Grenzgebiet haben. "So lange die Rückzugsgebiete unserer Nachbarn, die Ausbildungszentren unserer Nachbarstaaten nicht verschwinden, wird es kein stabiles and friedliches Afghanistan geben", sagte Karsai.

Karsai bekannte sich eindeutig zur weiteren Einführung der Demokratie in Kabul. "Die Zukunft Afghanistans liegt in der Tat in freien und fairen Wahlen." Zugleich verlangte er aber auch Respekt von seinen politischen Partnern, Respekt vor der afghanischen Kultur.

Obama trifft zunächst mit den Staatschefs aus Pakistan und Afghanistan zu Einzelgesprächen zusammen. Die Taliban konnten in den vergangenen Monaten ihre Basis in Pakistan und Afghanistan erheblich ausbauen. Obama äußerte sich mehrfach tief besorgt über die Entwicklung und ordnete die Entsendung weiterer 20.000 Soldaten nach Afghanistan an.

Die Kämpfe zwischen Armee un Taliban in der nordpakistanischen Taliban-Hochburg Swat eskalieren. Armeesprecher Nasir
Khan sagte am Mittwoch, das Militär beschieße Stellungen der Aufständischen mit Artillerie. Die Bodentruppen würden bei den Gefechten von Kampfhubschraubern unterstützt. (cl/dpa)

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