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Jobcenter schlagen Alarm: Die geplanten Sparmaßnahmen würden zu Lasten junger Jobsuchender gehen.

© dpa/Carsten Koall

Protestbrief an Arbeitsminister Heil: Jobcenter wenden sich gegen Sparmaßnahmen

Die Bundesregierung plant, Menschen unter 25 von Arbeitsagenturen statt von Jobcentern betreuen zu lassen. Darunter würden junge Jobsuchende leiden, kritisieren die Jobcenter.

Bei den Jobcentern gibt es Unmut wegen aus Spargründen geplanter Umstrukturierungen, derentwegen Nachteile für junge Arbeitssuchende befürchtet werden.

In einem Brief an Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) wandte sich das Bundesnetzwerk Jobcenter laut einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ (Samstagsausgabe) gegen das Vorhaben der Regierung, Menschen unter 25 Jahren künftig statt durch die Jobcenter von den Arbeitsagenturen betreuen zu lassen.

Der Plan stelle „einen radikalen Systemwechsel dar und wird weitreichende gesellschaftliche, organisatorische und personelle Folgen haben“, heißt es laut „SZ“ in der Stellungnahme. Die Menschen aus dem bisherigen Modell herauszunehmen „durchbricht die absolut sinnvolle ganzheitliche Betreuung der Bedarfsgemeinschaften und der Familien durch die Jobcenter vor Ort“, kritisiert das Bundesnetzwerk weiter.

„Wir können dann nicht mehr die ganze Familie betreuen, obwohl wir die Verhältnisse von Eltern und Kindern in der Regel kennen“, zitierte die Zeitung den Sprecher des Netzwerks, Stefan Graaf. „Es wird hier etwas ohne Not auseinandergerissen und auf zwei Behörden verteilt.“

Hintergrund der Regierungspläne sind dem Bericht zufolge Sparvorgaben des Finanzressorts von Christian Lindner (FDP). Durch die Umstrukturierung würde die Betreuung der unter 25-Jährigen nicht mehr zu Lasten des Etats des Arbeitsministeriums gehen, sondern würde aus Mitteln der Arbeitslosenversicherung bezahlt. Diese müsste daher allerdings entsprechend höhere Kosten tragen.

Das Arbeitsministerium verteidigte demnach die Änderungen. Die Pläne verfolgten das Ziel, den jungen Menschen die Arbeitsförderung „einheitlich und aus einer Hand anzubieten“, zitierte die „SZ“ einen Ministeriumssprecher. Sich überlagernde Zuständigkeiten von Jobcentern und Arbeitsagenturen würden wegfallen.

Verwiesen wurde demnach auch auf die geplante Kindergrundsicherung, die künftig viele junge Menschen erhalten würden, die bisher Bürgergeld vom Jobcenter beziehen. (AFP)

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