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Irak: Putin fordert Termin für US-Truppenabzug

Das Eingreifen der USA hat nach Ansicht des russischen Präsidenten Wladimir Putin dem Irak mehr geschadet als die Herrschaft des früheren Präsidenten Saddam Hussein.

Moskau - Putin sagte in einem Interview mit dem arabischen Nachrichtensender Al Dschasira, Saddam Hussein sei Ende Dezember für die Hinrichtung von 148 Menschen mit dem Tode bestraft worden. Bei den Kämpfem im Irak seien mehr als 3000 US-Soldaten getötet worden, es gebe Schätzungen zufolge hunderttausende zivile Opfer im Irak. "Kann man das eine mit dem anderen vergleichen?", hieß es in dem Interview, das am Samstag auf der offiziellen Website des Kreml veröffentlicht wurde.

Putin forderte die USA erneut auf, einen Termin für den Abzug der Truppen aus dem Irak zu nennen. "In jedem Konflikt und in jedem Land müssen die Leute wissen, wann sie zur Übernahme von Verantwortung bereit sein müssen", sagte er demnach weiter. US-Präsident George W. Bush hatte zuvor eine Aufstockung der Truppen angekündigt.

Bei der Sicherheitskonferenz in München hatte Putin die USA am Samstag verbal scharf attackiert. Washington habe seine "Grenzen in fast allen Bereichen überschritten", sagte Putin. "Übermäßige Militäranwendung" und die Missachtung des Völkerrechts förderten das Bestreben einiger Länder nach Massenvernichtungswaffen. Seine Äußerungen standen vor dem Hintergrund des Streits um den geplanten US-Raketenschutzschild in Mitteleuropa. (tso/AFP)

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