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Bundestagsvizepräsident Wolfggang Kubicki FDP zu Besuch in Dithmarschen. (Archivbild)

© IMAGO/Dirk Jacobs

„Rechtlich grenzwertig und moralisch problematisch“: Kubicki kritisiert „Zeit“-Enthüllung über Springer-Chef Döpfner

Die Wochenzeitung hat angebliche Chatnachrichten des Verlegers veröffentlicht, in denen es auch um die FDP geht. Wolfgang Kubicki sieht keinen Handlungsbedarf.

Abfällige Äußerungen über Menschen in Ostdeutschland und die Frage an den damaligen „Bild“-Chef Julian Reichelt, ob man „noch mehr für die FDP machen“ könne: Die „Zeit“ zitiert in der aktuellen Ausgabe aus angeblichen Mails und Chatnachrichten von Springer-Chef Mathias Döpfner und zeichnet damit das Bild eines Medienmanagers, der sich in redaktionelle Belange einmische. Wolfgang Kubicki hat diese „Zeit“-Veröffentlichung nun als rechtlich grenzwertig kritisiert.

Gegenüber „Table.Media“ sagte der FDP-Vizechef: „Abgesehen davon, dass ich es für rechtlich grenzwertig und für moralisch problematisch halte, private Nachrichten pressetechnisch zu verwerten, sehe ich keinen Handlungsbedarf in der Causa Döpfner“.

Die Berichterstattung der „Zeit“ sei womöglich „aus Gründen der Schaulust von Interesse“, vermutete Kubicki. „Politisch ist sie es nicht.“

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Laut „Zeit“ habe Döpfner zwei Tage vor der Bundestagswahl 2021 an Reichelt geschrieben: „Please Stärke die FDP. Wenn die sehr stark sind können sie in Ampel so autoritär auftreten dass die platzt. Und dann Jamaika funktioniert“.

„Cannabis ist noch nicht freigegeben, oder? Könnten Nebenwirkungen sein“

Nicht alle in der FDP denken wie Kubicki. Der ehemalige sächsische Landeschef Holger Zastrow bezeichnete die angeblichen konzerninternen Nachrichten von Döpfner über Ostdeutschland als „peinlich“ und als „fatale“ Fehleinschätzung. Zastrow: „Das ist eines Spitzenjournalists unwürdig. Cannabis ist noch nicht freigegeben, oder? Könnten Nebenwirkungen sein.

Im „Zeit“-Artikel ging es auch um Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel. Angeblich habe Döpfner über „M“ geschrieben: „Sie ist ein sargnagel der Demokratie.“ Das Büro von Merkel wollte sich auf Table.Media-Anfrage zur Berichterstattung nicht äußern. „Die in Rede stehenden Äußerungen kommentieren wir nicht, dafür bitten wir um Verständnis“, teilte das Büro mit. (Tsp)

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