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Politik: Rechtsextremist bestreitet Holocaust-Leugnung

Zum Auftakt seines Prozesses wegen Volksverhetzung hat der Rechtsextremist Manfred Roeder bestritten, bei einer NPD-Wahlkampfveranstaltung 1998 den Holocaust geleugnet zu haben. Er bestreite auch heute nicht, dass im Nationalsozialismus Juden verfolgt und ermordet wurden, sagte der 70-Jährige am Donnerstag vor dem Amtsgericht im mecklenburgischen Grevesmühlen.

Zum Auftakt seines Prozesses wegen Volksverhetzung hat der Rechtsextremist Manfred Roeder bestritten, bei einer NPD-Wahlkampfveranstaltung 1998 den Holocaust geleugnet zu haben. Er bestreite auch heute nicht, dass im Nationalsozialismus Juden verfolgt und ermordet wurden, sagte der 70-Jährige am Donnerstag vor dem Amtsgericht im mecklenburgischen Grevesmühlen. Allerdings habe er im Zusammenhang mit der Judenverfolgung von "Humbug" gesprochen. Damit habe er deren "romanhafte Darstellung" und "Fantastereien" in Hollywood-Filmen gemeint, die dazu da seien, die Deutschen zu demütigen und "klein zu halten".

Der dem Gericht vorliegende Mitschnitt seiner am 22. August 1998 im Dorf Upahl gehaltenen Wahlkampfrede sei "manipuliert und gefälscht", erklärte der Angeklagte. Bei der sonst ausschließlich von NPD-Anhängern besuchten Veranstaltung hätten sich drei Journalisten eingeschlichen. Darunter sei einer von der "jüdischen Presseagentur Reuter" gewesen, der allein gekommen sei, um seinen Wahlkampf zu diffamieren. Dieser habe aus einer Aufzeichnung seiner Rede die ihn entlastenden Stellen herausgeschnitten und das Band dann an die Staatsanwaltschaft gegeben. Auf Nachfrage konnte Roeder jedoch nicht angeben, wo in der vom Band abgeschriebenen Rede Passagen fehlen. Der Prozess wird am kommenden Dienstag mit der Vernehmung von fünf Zeugen fortgesetzt. Er wird voraussichtlich am Donnerstag abgeschlossen.

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