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Die Menschen müssen teilweise kilometerweit laufen, um an Trinkwasser zu kommen.

© dpa

Hungersnot in Südsudan: Regierung zieht 10.000-Dollar-Gebühr für Nothelfer zurück

Die Regierung von Südsudan hatte 10.000 Dollar von jedem Helfer verlangt, der den Opfern der Hungerkrise helfen will. Nach Protesten wurde die Gebühr zurückgezogen - vorläufig, wie es heißt.

Helfer müssen vorläufig keine 10.000 Dollar zahlen, um Opfern der Hungerkrise im Südsudan helfen zu dürfen. Eine entsprechende Verhundertfachung der Gebühr pro Arbeitsgenehmigung zog die Regierung des zentralafrikanischen Bürgerkriegslandes vorläufig zurück, wie südsudanesische Medien am Montag unter Berufung auf Finanzminister Stephen Dhieu Dau berichteten. Zuvor hatten UN und Hilfsorganisationen heftig gegen die vor einem Monat erlassene Verordnung protestiert. Im Südsudan sind nach UN-Angaben 7,5 Millionen Menschen auf internationale Hilfe angewiesen.

Ich befürchte auch weiterhin, dass es bei verbalen Maßnahmen der 'westlichen Welt' bleibt. In vielen dieser maroden Staaten ist nichts zu holen, nichts zu verdienen, das den Einsatz von Milliarden Dollar/Euro und/oder Militär interessant macht.

schreibt NutzerIn A.v.Lepsius

Vollständig verabschiedet habe sich die Regierung von ihrem Plan aber noch nicht, berichtete die sudanesische Nachrichtenwebsite Radio Tamazuj. Zunächst solle sich das Parlament mit dem Plan befassen. Weil die regierende Sudanesische Volksbefreiungsbewegung dort die absolute Mehrheit besitzt, gilt dies aber eher als Ausflucht. Dhieu Dau sagte Radio Tamazuj zufolge, man nehme zur Kenntnis, dass einige Gebühren zu hoch seien. Bis zu einer Neuregelung sollen die alten Gebühren von 100 Dollar pro Arbeitsgenehmigung in Kraft bleiben.

Ursache ist der Bürgerkrieg

Im Südsudan sind die Armee und Rebellen unter Führung des ehemaligen Vizepräsidenten Riek Machar seit mehr als drei Jahren in einen Bürgerkrieg verwickelt. Zwei von drei Südsudanesen sind deshalb auf humanitäre Hilfe angewiesen. Die Regierung wird für das Scheitern eines Friedensabkommens mit Machar verantwortlich gemacht. Eine UN-Untersuchungskommission hatte im Dezember vor einem drohenden Völkermord ähnlich dem in Ruanda 1994 gewarnt. Der Südsudan ist eines der ärmsten Länder der Welt, verfügt aber über reiche Ölvorkommen. Das Land ist erst seit 2011 unabhängig. (epd)

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