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Politik: Ringen um Lösung im Atomstreit

IAEO-Experten nehmen Gespräche im Iran auf.

Teheran - Experten der Internationalen Atomenergiebehörde IAEO haben in Teheran ihre Gespräche begonnen. Für IAEO-Chefinspekteur Herman Nackaerts und sein Team stehen Treffen mit Vertretern der iranischen Atomorganisation und des Sicherheitsrats der Regierung auf dem Programm. Unklar war am Montag zunächst weiterhin, ob das IAEO-Team iranische Nukleareinrichtungen besuchen darf.

Es ist das zweite Mal binnen eines Monats, dass IAEO-Fachleute in den Iran gereist sind. Es sollen Möglichkeiten für eine diplomatische Lösung des Atomkonflikts ausgelotet werden. Beobachtern zufolge will der Iran Informationen über die jüngsten Nuklearprojekte vorlegen. Dazu gehören die Produktion von fast 100 Kilogramm 20-prozentig angereichertem Uran und die Inbetriebnahme neuer Zentrifugen, die dreimal so schnell wie die älteren Modelle sind. Die Zentrifugen stehen in der Urananreicherungsanlage Natans im Zentraliran und in Fordo südlich von Teheran.

Außerdem wolle der Iran die IAEO darüber informieren, dass das Land nun in der Lage sei, selbst Brennstäbe zu produzieren. Es sollen allerdings nur solche Informationen vorgelegt werden, zu denen das Land laut Atomwaffensperrvertrag verpflichtet ist.

Die iranische Regierung drohte derweil Deutschland und weiteren EU-Ländern mit der Einstellung der Ölexporte, sollten sie ihre „feindlichen Handlungen“ fortsetzen. Am Sonntag hatte Teheran bereits alle Lieferungen nach Großbritannien und Frankreich gestoppt.

Während des Besuchs der Atominspekteure begann der Iran mit Luftabwehrübungen. Das viertägige Manöver diene der Stärkung der Luftabwehr des Landes insbesondere zum Schutz der Atomanlagen, erklärte die Luftwaffenbasis Katem ol Anbia nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur Irna. Von der Basis werden die Luftabwehr und das Raketenprogramm des Landes koordiniert.

Der Westen verdächtigt das Regime in Teheran, unter dem Deckmantel eines zivilen Atomprogramms am Bau einer Atombombe zu arbeiten. Teheran weist dies zurück. Insbesondere Israel empfindet das Programm als Bedrohung und schließt einen Militärangriff auf die Atomanlagen nicht aus. dpa/AFP

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