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Fall Litwinenko: Scaramella in Neapel festgenommen

Der Kontaktmann des in London getöteten Kreml-Kritikers Alexander Litwinenko, der italienische "Sicherheitsberater" Mario Scaramella, ist festgenommen worden. Ihm wird unter anderem Waffenschmuggel vorgeworfen.

Rom - Italienische Fahnder nahmen den 36-Jährigen auf dem Flughafen von Neapel fest, wo er mit einer Maschine aus London gelandet war, berichtete das italienische Fernsehen.

Scaramella hatte sich mit dem ehemaligen russischen Agenten Litwinenko Anfang November in einer Londoner Sushi-Bar getroffen, wo dieser von Unbekannten mit radioaktivem Polonium verseucht wurde. Drei Wochen später war er tot. Auch Scaramella musste später wegen Kontaminierung in ein Londoner Krankenhaus, er hatte aber eine weitaus geringere Strahlendosis erhalten und konnte das Hospital Anfang Dezember verlassen.

Italienische Medien beschreiben Scaramella als "Schattenmann" im Zwielicht von Geheimdiensten, Kriminalität und Politik. Bereits in der Vergangenheit hatten die Behörden gegen ihn wegen des Verdachts des Waffenhandels ermittelt. Warum er Kontakt zu Litwinenko hatte, ist unklar. Angeblich hatte Scaramella die Kontakte als Berater einer Untersuchungskommission des römischen Parlaments geknüpft, die von der Regierung unter Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi eingesetzen worden war, um Verwicklungen des russischen Geheimdienstes KGB in Italien während des Kalten Krieges aufzudecken. Kritiker meinen, das wahre Ziel der Kommission sei es gewesen, dem heutigen Ministerpräsidenten Romano Prodi "Schmutz anzuhängen". (tso/dpa)

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