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Türkei droht Damaskus: Schwere Gefechte in Syrien

Die Türkei spricht von einer verpassten „letzten Chance“ und droht mit der Einstellung von Stromlieferungen. Ein starkes Symbol mit geringer praktischer Wirkung, weil Syrien selbst genug Strom produzieren kann.

Damaskus/Istanbul - Die Nachbarn Syriens erhöhen den Druck auf die Regierung von zwei Seiten: Die Türkei spricht von einer verpassten „letzten Chance“ und droht mit der Einstellung von Stromlieferungen. Ein starkes Symbol mit geringer praktischer Wirkung, weil Syrien selbst genug Strom produzieren kann. Die Arabische Liga berät derweil mit der Opposition Pläne für eine Machtübergabe.

In Syrien selbst hielt die Gewalt an. Bei Zusammenstößen zwischen Regierungstruppen und Anhängern der Protestbewegung sollen innerhalb eines Tages mehr als 50, möglicherweise sogar bis zu 70 Menschen getötet worden sein. Unter den Toten seien Zivilisten und Soldaten, meldeten Oppositionelle am Dienstag. Die Gewalt konzentrierte sich in der Nacht ihren Angaben zufolge auf die Provinzen Deraa, Homs und Idlib.

Die Arabische Liga fordert von der syrischen Opposition Pläne für eine Machtübergabe. Am Sitz des Staatenbundes in Kairo kamen Liga-Vertreter zu informellen Gesprächen mit Regierungsgegnern zusammen, sagte Abdel Basset Sedah, Mitglied des oppositionellen Nationalrates. Die Arabische Liga hatte Syriens Mitgliedschaft am Wochenende überraschend ausgesetzt. In einer Sondersitzung beraten die Außenminister der Arabischen Liga am Mittwoch in Marokkos Hauptstadt Rabat über das weitere Vorgehen.

Die syrischen Behörden ließen derweil einem Bericht des Staatsfernsehens zufolge mehr als 1100 Gefangene frei, die „kein Blut an ihren Händen“ gehabt hätten. Unter den Freigelassenen war auch der prominente Regimekritiker Kamal Labwani. Er war wegen Präsidentenbeleidigung und Anstachelung einer ausländischen Invasion zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt worden.

In Russland warb die syrische Opposition um mehr Unterstützung. Russland solle sich dem internationalen Druck auf Assad anschließen. Bogdanow lehnte ein schärferes Vorgehen jedoch ab. (dpa/rtr)

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