Managergehälter: Seehofer: "Abfindung von Versagern" steuerlich begrenzen
CSU-Chef Horts Seehofer macht sich für die Beschränkung der steuerlichen Absetzbarkeit von Managergehältern stark - und distanziert sich damit von der Union. Die lehnt Vorschläge der SPD "zur Eindämmung von Gehaltsexzessen" kategorisch ab.
CSU-Chef Horst Seehofer ist in der Diskussion um die Managergehälter auf Distanz zu den Vorstellungen der Union gegangen. Er sei für die Beschränkung der steuerlichen Absetzbarkeit von Managergehältern, sagte Seehofer am Freitag in Berlin. Auch halte er die von der SPD geforderte Grenze von einer Million Euro für durchaus realistisch.
Der Staat müsse sagen dürfen, "in welcher Höhe darfst Du einen Betrag von der Steuer absetzen". Man dürfe nicht von vornherein sagen, der Staat dürfe bei der "Abfindung von Versagern" nicht eingreifen. Da bestehe noch Bedarf weiter nachzubessern, sagte Seehofer weiter.
Umfrage: 90 Prozent der Bevölkerung findet Managergehäler zu hoch
Die SPD hatte vorgeschlagen, "zur Eindämmung von Gehaltsexzessen" die steuerliche Abzugsfähigkeit von Vorstandsvergütungen und -abfindungen zu begrenzen. Dazu solle das Körperschaftssteuerrecht, das für Aufsichtsratsvergütungen bereits ein hälftiges Abzugsverbot vorsehe, auf Vorstandsgehälter und -abfindungen ausgedehnt werden, soweit diese den Betrag von einer Million Euro übersteigen. Die Union lehnt dies kategorisch ab.
Unterdessen ergab eine Umfrage, dass die überwiegende Mehrheit der Deutschen die Bezüge der Manager generell für zu hoch hält. Dem neuen ZDF-Politbarometer zufolge finden nur sieben Prozent der Bürger die Managergehälter angemessen. 90 Prozent der 1319 Befragten Wahlberechtigten sagen dagegen, die Manager bekämen zu viel. In der Folge sind nur 30 Prozent der Befragten gegen ein stärkeres Eingreifen des Staates in die Managergehälter, 67 Prozent würden das begrüßen. (saw/ddp)