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Angela Merkel in der CDU-Zentrale in Berlin.

© Reuters/Hannibal Hanschke

"Sehr zufrieden" mit dem Text: Merkel lehnt Forderung nach geschlechterneutraler Nationalhymne ab

Die Kanzlerin sieht keinen Anpassungsbedarf bei der deutschen Nationalhymne - und stellt sich damit gegen die Idee der Gleichstellungsbeauftragten des Familienministeriums.

In der Debatte um geschlechterneutrale Änderungen in der deutschen Nationalhymne hat sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zu dem Text in seiner bisherigen Form bekannt. Regierungssprecher Steffen Seibert sagte am Montag, er könne für die Kanzlerin sagen, "dass sie mit unserer schönen Nationalhymne so wie sie ist in ihrer traditionellen Form sehr zufrieden ist". Sie sehe "keinen Bedarf einer Änderung".

Die Gleichstellungsbeauftragte des Bundesfamilienministeriums, Kristin Rose-Möhring, fordert anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März geschlechterneutrale Änderungen am Text der Hymne. Aus "Vaterland" solle "Heimatland" werden, aus der Zeile "brüderlich mit Herz und Hand" solle "couragiert mit Herz und Hand" werden, zitierte die "Bild am Sonntag" aus einem Schreiben Rose-Möhrings.

Auch Kramp-Karrenbauer gegen Änderungen

Ein Ministeriumssprecher sprach am Montag von einem "persönlichen Beitrag" der Gleichstellungsbeauftragten, den er nicht kommentieren könne. Es handele sich um ein "internes Schreiben an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter" des SPD-geführten Ministeriums. In dem Rundbrief verwies Rose-Möhring dem "BamS"-Bericht zufolge auf geschlechterneutrale Umformulierungen etwa in der österreichischen Hymne.

Aus "Heimat bist du großer Söhne" wurde dort "Heimat großer Töchter und Söhne". Auch Kanada habe kürzlich eine Änderung seiner Nationalhymne in geschlechterneutrale Sprache beschlossen.

Neben Merkel wandte sich auch CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer gegen Änderungen am Hymnentext. "Ich halte von diesem Vorschlag überhaupt nichts", sagte sie am Montag in Berlin. Sie habe als Frau nie den Eindruck gehabt, dass sie mit dieser Hymne nicht gemeint wäre. (AFP)

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