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Polizeibeamte gehen bei einer Razzia in Berlin-Friedrichshain zum Eingang eines Gebäudes.

© picture alliance/dpa/Paul Zinken

Seit Terror in Paris 2015: Deutsche Behörden melden insgesamt 25 vereitelte Anschläge

In den zehn Jahren nach dem Terror in Frankreich seien in Deutschland mehr als zwei Dutzend Attentate vereitelt worden, so das Bundesinnenministerium – offenbar oft in frühen Stadien.

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Die deutschen Sicherheitsbehörden haben in den vergangenen zehn Jahren nach eigenen Angaben 25 terroristische Anschläge (oben Symbolbild) verhindert. „Bei dem Großteil handelte es sich um islamistisch motivierte Anschlagsplanungen“, sagte eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums am Freitag der Nachrichtenagentur AFP.

Zu den verhinderten Anschlägen zählt das Ministerium auch den Fall eines Angriffs auf das israelische Generalkonsulat in München am 5. September 2024, als Polizisten den Täter kurz vor der Tat erschossen.

In vielen Fällen seien Planungen aber schon in deutlich früheren Stadien verhindert worden, bevor diese sehr konkret wurden, hieß es weiter vom Ministerium. Wie viele Anschläge so tatsächlich durch Behörden vereitelt wurden, lässt sich demnach kaum feststellen.

Am 13. November jähren sich die islamistischen Anschläge von Paris zum zehnten Mal, als zehn Täter in der französischen Hauptstadt insgesamt 130 Menschen töteten. Wenige Tage später wurde in Hannover ein Fußball-Länderspiel wegen Hinweisen auf eine Bedrohung kurzfristig abgesagt. Am 19. Dezember 2016 beging der Islamist Anis Amri einen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz – 13 Menschen starben dabei oder an den Folgen.

Zahn Jahre nach den Anschlägen von Paris schätzen die Behörden in Deutschland die Sicherheitslage als „weiterhin angespannt“ ein. „Die Bedrohung durch den islamistischen Terrorismus bleibt abstrakt hoch, da Deutschland unverändert im Zielspektrum terroristischer Gruppierungen wie des sogenannten Islamischen Staats steht“, sagte die Ministeriumssprecherin.

Die Zahl der sogenannten islamistischen Gefährder in Deutschland ist etwa ähnlich hoch wie 2015. Damals stuften die Behörden 446 Menschen so ein, heute sind es 442. Als Gefährder bezeichnen Sicherheitsbehörden Menschen, von denen angenommen wird, dass sie politisch motivierte Straftaten „von erheblicher Bedeutung“ planen und begehen könnten.

Stark erhöht hat sich innerhalb von zehn Jahren die Zahl der rechtsextremistischen Gefährder – von 15 auf 68. (AFP)

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