Vereinte Nationen: Sicherheitsrat verhandelt über Kosovo
Nach den fruchtlosen Verhandlungen zwischen Serben und Albanern hat sich jetzt der Weltsicherheitsrat einer Lösung für die politische Zukunft des Kosovos angenommen. Der UN-Sonderbeauftragte warnt vor Verzögerungen.
New York - Der UN- Sonderbeauftragte für das Kosovo, Martti Ahtisaari, verglich den Prozess in New York mit einem "10.000- Meter-Lauf". Er sei zum Durchhalten entschlossen, bekräftigte Ahtisaari vor Journalisten. Gleichzeitig drängte er zur Eile. "Es ist wichtig, dass der Rat bald eine Entscheidung fällt. Denn jede Verzögerung kann weitere Probleme bringen."
Ahtisaari hatte dem Rat schon vergangene Woche seinen Plan für die Unabhängigkeit der abtrünnigen serbischen Provinz unter Aufsicht der internationalen Gemeinschaft vorgelegt. Dieser Vorschlag wurde von Serbiens Ministerpräsident Vojislav Kostunica im Rat hinter verschlossenen Türen erneut entschieden abgelehnt. Statt Unabhängigkeit bot Kostunica dem Kosovo "substanzielle Autonomie". An der Runde im Sicherheitsrat nahm auch der Präsident der ethnischen Albaner im Kosovo, Fatmir Sejdiu, teil.
Russen wollen neuen Vermittler
Dagegen wehrte sich der französische UN-Botschafter Jean-Marc de la Sablière gegen den Versuch, den Kosovo-Prozess zu verschleppen. Das sei "gefährlich", sagte de la Sablière. Sein russischer Amtskollege Witali Tschurkin wiederholte, dass die Kosovo- Verhandlungen in Wien unter einem neuen UN-Vermittler neu aufgerollt werden sollten.
Die Beratungen über die endgültige Zukunft des Kosovos fanden unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hieß Ahtisaaris Plan für die Unabhängigkeit des Kosovos zuletzt am Montag für gut. Dagegen haben die EU und die Nato bisher noch nicht alle Zweifel ausgeräumt. In diplomatischen Kreisen in New York wird erst in Wochen, möglicherweise sogar erst im Sommer mit einer Entscheidung des Rates gerechnet. (tso/dpa)