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Bild aus besseren Tagen: Die „Gorch Fock“ der Deutschen Marine.

© Ingo Wagner/dpa

Update

Streit um Segelschulschiff: Söder will „Gorch Fock“ zu Museum machen

Die Kosten für die Sanierung des Marine-Schulschiffs sind explodiert, die Arbeiten gehen nur langsam voran. Aus Bayern kommt nun ein radikaler Vorschlag.

Die „Gorch Fock“-Sanierungsarbeiten kommen einem Medienbericht zufolge nur schleppend voran. Der Arbeitsfortschritt an Bord des Segelschulschiffes sei „sehr gering und liegt deutlich hinter den Erwartungen zum Zeitpunkt der Unterzeichnung der Verpflichtungserklärung zurück“, berichtete die „Welt am Sonntag“ aus einem internen Schreiben der von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) eingesetzten „Task Force Instandsetzungsvorhaben“ an Rüstungsstaatssekretär Benedikt Zimmer. Das Schreiben stammt demnach vom 4. April.

CSU-Chef Markus Söder sagte der „Bild am Sonntag“ nun: „Man sollte aus dem Schulschiff lieber ein schwimmendes Museum machen und stattdessen mit dem Geld moderne Ausrüstung wie Flugabwehrsysteme und Transporthubschrauber anschaffen.“

Bei der Sanierung der „Gorch Fock“ war es zu einer Kostenexplosion von zehn auf bis zu 135 Millionen Euro gekommen, nach Vorwürfen der Korruption und Untreue wurde ein Zahlungsstopp verhängt. Die Elsflether Werft hatte am 20. Februar ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt. Ein Sprecher des Ministeriums erklärte, das ein Museum sei eine der Varianten, die im Gespräch seien. Letztlich stelle sich die Frage, wie leistungsfähig die Werft sei.

Mitte März einigte sich das Verteidigungsministerium mit der Werft auf die Aufhebung des Zahlungsstopps - im Gegenzug wurden strengere Kontrollregeln, mehr Transparenz und eine strikte Kostengrenze festgelegt. In der Vereinbarung („Verpflichtungserklärung“) ist vorgesehen, dass das Schiff zunächst für weitere 11 Millionen Euro bis zum Sommer schwimmfähig werden soll.

Die Zeitung berichtete unter Berufung auf das Schreiben weiter, der geplante Termin für die Schwimmfähigkeit des Schiffes am 21. Juni müsse „zunehmend als kritisch bewertet werden“. Der Aufsichtsratschef der Werft, Pieter Wasmuth, sagte der Zeitung: „Der Terminplan ist knapp, aber wir sind im Zeitplan.“ Die Arbeiten am Schiff seien bereits wieder aufgenommen worden. (dpa)

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