Kandidiert Faeser bald in Hessen?: Hinweise auf einen Wechsel der Innenministerin verdichten sich
Ein Mitschnitt aus einer internen Personalversammlung lässt vermuten, dass die Bundesinnenministerin sich darauf einstellt, in Hessen zu kandidieren
Vom sicheren Ministerinnenposten nach Hessen als SPD-Spitzenkandidatin bei der Landtagswahl? Die Hinweise darauf, dass Bundesinnenministerin Nancy Faeser den politisch riskanten Schritt wagen wird, verdichten sich.
Nun berichtete die „Bild“-Zeitung über einen Mitschnitt einer internen Personalversammlung. Auf die Frage, ob Faeser als Spitzenkandidatin bei der Landtagswahl antreten werde, antwortete sie demnach: „Die Entscheidung treffen natürlich die Parteigremien – und nicht ich alleine.“
Entscheidend ist dabei der Subtext: Wenn Faeser nicht bereit dazu wäre, müssten auch die Parteigremien nicht darüber entscheiden.
In zwei Monaten, am 3. Februar, will ihr SPD-Landesverband auf einem „Hessen-Gipfel“ offiziell verkünden, wer im Herbst darauf die Sozialdemokraten in die Landtagswahl führen soll. Mitte oder Ende Januar, heißt es bei der hessischen SPD, sollen die Gremien einen Beschluss fassen.
Die Genossen vor Ort zeigen sich bereits zuversichtlich, dass Faeser den Job machen wird. Sie sind aber auch auf die Bundesinnenministerin angewiesen, weil es wenig andere geeignete Kandidaten gibt.
Für Faeser ist der Schritt riskant. In Umfragen liegt die SPD in Hessen deutlich hinter der CDU, die dort aktuell mit den Grünen regiert. Falls sie unterliegt, wäre es politisch schwer vertretbar, trotzdem Bundesinnenministerin zu bleiben.
Die Opposition im Bund wird sie unter Druck setzen, bereits im Wahlkampf den Posten abzugeben. Das Argument: Den Job der Bundesinnenministerin könne man nicht in Teilzeit machen. Falls Faeser Spitzenkandidatin wird und nicht gewinnt, bliebe ihr also womöglich nur die Oppositionsführerschaft in Hessen.
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