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British Council

© afp

Russland: Streit um britisches Kulturinstitut eskaliert

Der Streit zwischen Großbritannien und Russland um das Kulturinstitut British Council hat sich verschärft. Die russischen Behörden schlossen die Niederlassung in St. Petersburg - der Leiter soll betrunken Auto gefahren sein.

Im Streit zwischen Moskau und London um die das britische Kulturinstitut British Council ist auch am Mittwoch keine Beruhigung in Sicht gewesen. Die Niederlassung in St. Petersburg wurde vorübergehend geschlossen, wie der Leiter des British Council in Russland, James Kennedy, mitteilte. In der Nacht hatte die Polizei den Leiter des Instituts, Stephen Kinnock, vorübergehend festgehalten. Der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge fuhr der Sohn des früheren Chefs der Labour-Partei, Neil Kinnock, betrunken Auto. Die britische Botschaft wies dies zurück.

Institut nicht offiziell geschlossen

Eine Sprecherin des britischen Konsulats in St. Petersburg erklärte, das Institut sei nicht offiziell geschlossen worden, sondern nur wegen einer Befragung der Mitarbeiter durch die Polizei. Die russischen Mitarbeiter seien vom Inlandsgeheimdienst FSB in dessen Hauptquartier befragt worden, sagte die Sprecherin des British Council, Clare Sears, in London. Später hätten die Council-Angestellten in ihren Wohnungen Besuch von Mitarbeitern des russischen Innenministeriums erhalten.

Der britische Außenminister David Miliband warnte Russland davor, die Mitarbeiter des Kulturinstituts zu schikanieren. Jegliche "Einschüchterung und Belästigung" des Personals sei inakzeptabel, sagte er nach einer Kabinettssitzung vor Journalisten in London. Wenn dem Institut seine Arbeit verboten werde, schade das vor allem dessen russischen Besuchern. In London wurde der russische Botschafter einbestellt.

Kinnock soll Alkohol-Fahne gehabt haben

Bei einer Ausweiskontrolle hätten Polizisten an Council-Chef Kinnock einen «starken Alkoholgeruch» bemerkt, meldete Interfax unter Berufung auf die Polizei. Kinnock habe einen Alkoholtest verweigert, woraufhin ein Polizist Zeugenaussagen eingeholt habe. Die britische Botschaft wies die Angaben zurück, Kinnock hätte zuviel Alkohol getrunken. Es sei jedoch möglich, dass Kinnock dennoch mit einer Kleinigkeit gegen die Straßenverkehrsordnung verstoßen habe. "Das wäre zwar bedauerlich, ist aber nichts Besonderes", sagte ein Sprecher. Russische Diplomaten in London hätten im Jahr 2006 167 kleinere Verkehrsverstöße begangen.(mbo/afp)

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